Bundesverband Industrie Kommunikation e.V.

Online-Medien erhöhen Kundenansprüche

[no_toc]bvik-Mitglied Dominik Heigemeir über den Veränderungsprozess durch digitale Medien

Dominik Heigemeir erklärt im Interview mit dem bvik wie sich die Arbeit im Marketing durch die Digitalisierung verändert, warum ein Kennzahlensystem zur Erfolgsmessung sinnvoll ist und Sie erfahren, welchen Einfluss Uli Hoeneß auf seinen beruflichen Werdegang hatte.

 

bvik: Erzählen Sie uns kurz, wie Sie zum Marketing gekommen sind. War das schon immer Ihr Traum?

Dominik Heigemeir: Ursprünglich wollte ich die Nachfolge von Uli Hoeneß beim FC Bayern München übernehmen. Aber bereits während meines Sportmanagement-Studiums habe ich schnell gemerkt, dass mir die Vermarktung von Produkten mehr liegt als andere Inhalte. Zudem ist Uli Hoeneß bekanntlich aktuell noch im Amt. So bin ich diesem Thema seitdem treu geblieben in unterschiedlichsten Branchen – immer sehr nah am Kunden und dem Vertrieb.

Aktuell kamen jedoch Gerüchte auf, dass Uli Hoeneß seine Ämter beim FC Bayern wohl aufgeben möchte. Besteht noch Interessen an seiner Nachfolge?

Heigemeir: Ja, das ist richtig. Da gibt es aber sicherlich genügend ehemalige Bayern-Größen, die seine Nachfolge antreten wollen. Ich für meinen Teil sehe große Chancen in der Industrie die zunehmende Konsumerisierung im B2B-Segment weiter voranzutreiben und freue mich daher auf die schier unendlichen Möglichkeiten der digitalen Transformation auch im Marketing.

Die Art der Informationsbeschaffung hat sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung radikal verändert. Welche Auswirkungen hat das auf Ihre Tätigkeit bzw. das gesamte Marketing?

Heigemeir: Unsere tägliche Arbeit wird dadurch noch dynamischer und zugleich aber auch messbarer und transparent. Digitale Medien sind heute selbst im B2B-Entscheidungsprozess die wichtigste Informationsquelle – diese Veränderung vergrößert auch unseren Marketing-Beitrag am Vertriebserfolg.

Es gibt eine zunehmende Verschmelzung zwischen Privatleben und beruflicher Tätigkeit. Was bedeutet dieser Veränderungsprozess für die Customer Journey? Wie müssen Unternehmen darauf reagieren?

Heigemeir: Wir dürfen heute nicht mehr in 35-Stunden-Woche und Kernarbeitszeit denken – unsere Zielgruppe ist im Vergleich zu früher wesentlich flexibler und auch mobiler anzutreffen. Diese Faktoren müssen wir in unserer Kundenansprache berücksichtigen. Gleichzeitig führen die wachsenden Online-Erfahrungen aus dem privaten Alltag zu einer erhöhten Anspruchshaltung gegenüber B2B-Lieferanten – der Kunde möchte heute auch von Festo ein optimiertes „Einkaufserlebnis“, wie er es z. B. bei Amazon vorfindet.

Erfolgsmessung ist eine der wichtigsten Komponenten im Marketing. Wie gehen Sie bei Festo damit um? Haben Sie Tipps für Marketingkollegen bei der Vorgehensweise im Bezug auf Erfolgsmessung und KPIs?

Heigemeir: Wir alle sind heute in der Lage, im (digitalen) Marketing beinahe jede beliebige Kennzahl zu erheben. Die Frage wird sein, welche davon ist sinnvoll und welche Ableitungen treffen wir daraus. Hier haben wir bei Festo in den letzten Jahren ein für uns relevantes Kennzahlen-Set definiert und in einen nachhaltigen Prozess eingefasst, der allen Marketers Orientierung bei der Kampagnenentwicklung und -steuerung gibt. So ein System lässt sich jedoch selten von heute auf morgen implementieren – man muss daher in kleinen Schritten beginnen und sukzessive den Wirkungsgrad erhöhen.

Zum Schluss nochmals eine persönliche Frage: Was treibt Sie täglich an, mit Leidenschaft Ihren Job auszuüben?

Heigemeir: Aus meiner Sicht befinden wir uns momentan in einer der spannendsten Phasen des Marketings. Digitale Transformation, künstliche Intelligenz und ein verändertes Informationsverhalten formen den Marketing-Mix gerade völlig neu – das ist für mich eine extrem spannende Herausforderung, die ich bei Festo jeden Tag aufs Neue gestalten kann. Und nicht zu vergessen der gigantische Ausblick über das gesamte Neckartal von meinem Arbeitsplatz aus dem 15. Stockwerk unseres Automation Centers.

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