Fast 96 % aller deutschen Industrieunternehmen nutzen aktuell soziale Medien, um ihre Zielgruppen anzusprechen. Das ist das Ergebnis der Langzeitstudie vom „1. Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“, der auch 2018 wieder die Trends der Social-Media-Nutzung von deutschen und österreichischen B2B-Unternehmen untersucht hat. Der bvik hat die Studie als Medienpartner unterstützt.
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Ergebnis: Mehr Bewusstsein für Strategie
Social Media sind mittlerweile bei einer großen Mehrheit der B2B-Unternehmen als fester Bestandteil im Kommunikationsmix verankert. Als erfreulich werten wir die Tatsache, dass sich die Nutzung der Kanäle offenbar strategisch deutlich stärker ausdifferenziert – nicht zuletzt dank der Bereitstellung interner Ressourcen für diesen wichtigen Bereich der Unternehmenskommunikation. Auch für 2019 gaben die Befragten eine geplante Budgetsteigerung an. Zentrales Motiv der Social-Media-Aktivitäten ist nach wie vor die Ansprache von Neu- und Bestandskunden. Aber auch beim Recruiting setzen Unternehmen nach eigenen Angaben verstärkt auf soziale Medien.
Während in früheren Jahren Facebook das Hauptbetätigungsfeld war, verlagern sich die Aktivitäten der Marketer mittlerweile gezielt nach strategischer Zielrichtung und Zielgruppe. Lediglich kleinere Unternehmen von bis zu zehn Mitarbeitern hinken bei der Nutzung der sozialen Netzwerke deutlich hinterher. Die Gründe hierfür sind eindeutig wie verständlich: Es fehlt an Ressourcen – personell und zeitlich! Social Media sind hier oft eher ein Nebenkriegsschauplatz und „nice to have“. Dadurch bleibt leider noch immer viel Wertschöpfungspotenzial ungenutzt.
Erkenntnis: Facebook verliert an Bedeutung im B2B
Facebook war jahrelang DIE Plattform, auf der jedes Unternehmen präsent sein musste. Dies hat sich laut Studie geändert: Der Gigant von Mark Zuckerberg ist eindeutig als großer „Verlierer“ unter den Kanälen zu werten. So fiel die Nutzung in Deutschland und Österreich im Vergleich zum Vorjahr um fünf bzw. sechs Prozent. In Deutschland hat Facebook seine Spitzenposition sogar an die Business-Plattform XING verloren, die jedoch ebenfalls Einbußen zu verzeichnen hat.
Als „Gewinner“ können sich dagegen vor allem LinkedIn und Twitter feiern. Zwar liegen diese noch hinter Facebook und XING, haben in den vergangenen Jahren aber deutlich in der Nutzung zugelegt und sind weiter auf dem Vormarsch. Instagram hingegen spielt im B2B-Bereich aktuell noch keine bedeutende Rolle. Dies kann sich jedoch rasch ändern, denn auch im B2B geht der Trend zu mehr visuellem Content – gerade die jüngeren Stakeholder haben hier einen starken Fokus. Die Usergewohnheiten ändern sich und machen vor dem B2B-Bereich nicht Halt. Facebook war gestern, Twitter ist heute – kommt morgen Instagram?
Bestätigung: Content bleibt King – Bild schlägt Text
„Content ist King“ – dieser Spruch ist so platt wie nach wie vor zutreffend. Denn interessanter Content wird von den Befragten als wichtigster Erfolgsfaktor für Social-Media-Aktivitäten im B2B-Bereich angesehen. Das Hauptaugenmerk der Marketingverantwortlichen liegt dabei vor allem auf der Verwendung von werthaltigen Inhalten aus eigener Produktion. Diese zu erstellen, bleibt die große Herausforderung. Die Mitglieder des bvik gaben ihre Expertise dazu weiter u.a. im Workshop “Storytelling im B2B – Die Geheimnisse erfolgreicher Geschichten” oder in der Vortragsveranstaltung “Social-Media-Erfolgsformel für Hidden Champions”.
In Sachen Content gilt grundsätzlich: Bild schlägt Text! Zwar wächst die Bedeutung von eigenen Textbeiträgen in Form von Pressemitteilungen oder Fachbeiträgen, der Trend geht jedoch zu visuell ansprechend umgesetzten Inhalten in Form von Bewegtbildern wie Videos oder animierten Grafiken. Man darf gespannt sein, wie sich diese Tatsache nächstes Jahr in der Nutzung von Kanälen wie Instagram niederschlagen wird.