Wer heute im B2B-Marketing auf LinkedIn Reichweite, Relevanz und Resonanz erzielen möchte, braucht mehr als nur Produktfeatures oder Unternehmensnews. Es reicht nicht aus, zu sagen, was das Unternehmen macht. Potenzielle Kund*innen möchten vielmehr wissen, welchen Nutzen es bietet.
In einer Welt, in der im Sekundentakt neue Inhalte ausgespielt werden, zählen keine technischen Details. Wichtig ist stattdessen die emotionale Relevanz. Um sichtbar zu sein, braucht es Geschichten. Denn Menschen merken sich Dinge besser, die sie emotional berühren oder ihnen eine Lösung für ihren Alltag, ihre Arbeit oder das Team bieten, als reine Fakten.
Inhaltsverzeichnis
Warum bleiben Geschichten im Gedächtnis?
Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet. Unser Gehirn speichert emotionale Erlebnisse und keine PowerPoint-Folien. Wenn wir eine Geschichte hören, fühlen wir mit, sehen Bilder und verstehen sie.
Warum Storytelling gerade auf LinkedIn funktioniert
LinkedIn ist die Plattform für professionellen Austausch auf Augenhöhe. Hier vernetzen sich Entscheidungsträger*innen, Fachkräfte und Talente und das nicht nur mit Jobs, sondern auch mit Ideen, Werten und Visionen. Genau dafür ist Storytelling das richtige Werkzeug:
- Es schafft Nähe und Identifikation: Gerade im industriellen oder technologischen Kontext hilft Storytelling dabei, komplexe Themen greifbarer zu machen. Wer z.B. zeigt wie ein Produkt den Arbeitsalltag verändert und nicht nur ein neues Maschinen-Feature postet, bringt Menschen dazu, zuzuhören.
- Es stiftet Sinn: Kund*innen möchten wissen, warum ein Produkt für sie relevant ist und nicht nur was es kann. Gute Geschichten stellen den Zweck des Produktes oder der Dienstleistung heraus, beispielsweise wie mit der Lösung CO₂ eingespart, Arbeitsprozesse erleichtert oder Mitarbeiter*innen entlastet werden können.
- Es erzeugt Aufmerksamkeit: Auch im B2B-Bereich werden Inhalte mobil, schnell und emotional konsumiert. Gute Geschichten unterbrechen den Scroll-Modus. Leser*innen stoppen, lesen weiter und interagieren.
Was gutes Storytelling auf LinkedIn auszeichnet
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Relevanz statt Eigenlob
Beginnen Sie nicht mit dem Produkt, zeigen Sie stattdessen ein echtes Problem oder eine Veränderung auf: Was beschäftigt Ihre Zielgruppe? Themen wie Lieferengpässe oder Fachkräftemangel können ein guter Einstieg in eine Geschichte sein.
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Haltung statt Hochglanz
Zeigen Sie Ihre Haltung, statt Hochglanzbilder zu präsentieren. LinkedIn lebt von Authentizität. Niemand erwartet den perfekten Imagefilm, aber eine klare Meinung, eine ehrliche Erfahrung oder ein Blick hinter die Kulissen schaffen Glaubwürdigkeit. Schildern Sie neben Ihren Erfolgen auch Herausforderungen oder Learnings.
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Kontinuität statt Kampagne
Storytelling wirkt dann, wenn es kein einmaliger Post ist, sondern Teil einer konsistenten Content-Strategie ist, die sich über Wochen, Monate oder Jahre hinweg durch Profile, Beiträge und Kommentare zieht.
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Menschen statt Marken
Produkte verkaufen sich über Vertrauen und Vertrauen entsteht durch Menschen. Gerade B2B-Marken profitieren davon, wenn Mitarbeiter*innen als authentische Markenbotschafter*innen auftreten. Ihre Stimme macht das Unternehmen nahbar. Corporate Ambassadors sind kein Nice-to-have mehr, vielmehr sind sie ein strategischer Erfolgsfaktor.
Was gehört zu einer starken B2B-Story auf LinkedIn?
Eine gute Geschichte auf LinkedIn folgt oft diesen strukturellen Elementen:
- Kontext: Was ist das Setting? (Branche, Problem, Zeitrahmen)
- Konflikt: Was ist die Herausforderung?
- Lösung: Welche neue Perspektive, Idee oder Technologie kann helfen?
- Ergebnis: Was hat sich verändert?
- Reflexion: Was lässt sich daraus lernen? Was bleibt hängen?
LinkedIn-Storytelling-Formate, die funktionieren
- Mini-Serien: Kleine Content Serien, wie z.B. „Fünf Tage, fünf Herausforderungen aus der Produktion“. In jedem Beitrag wird ein kleiner Fall mit Lerneffekt präsentiert.
- Behind-the-Scenes-Einblicke: Ein Einblick in die Produktionshalle oder in den Alltag der Mitarbeiter*innen macht das Unternehmen nahbar.
- Kundenstimmen: Zitate, Interviews oder Fallstudien aus Sicht von Kund*innen.
- „Was ich gelernt habe“-Posts: Sehr erfolgreich für Thought Leaders. Diese Beiträge sind persönlich, reflektierend und werden oft stark kommentiert.
Wie Unternehmen mit LinkedIn Storytelling starten können
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Themen- und Wertearbeit leisten
Bevor Sie mit dem Erzählen beginnen, sollten Sie wissen, wofür Sie stehen. Entwickeln Sie Narrative, die zu Ihrem Unternehmenszweck passen:
Welche Rolle spielen Sie im Markt? Wofür möchten Sie als Marke (oder Person) bekannt sein? Welche Vision verfolgt Ihr Unternehmen – gesellschaftlich, technologisch oder menschlich?
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Storytelling im Team verankern
Einzelpersonen wirken stärker, wenn sie sich in eine geteilte Geschichte einfügen können. Die Abteilungen Kommunikation, HR, Vertrieb und die Fachabteilungen sollten an einem Strang ziehen.
Corporate Storytelling ist kein Projekt, es ist ein kultureller Prozess.
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Interne Botschafter*innen aufbauen
Schaffen Sie Raum für persönliche Sichtbarkeit: durch Schulungen, Guidelines, aber auch durch Freiräume und Anreize. Zeigen Sie, dass Storytelling auf LinkedIn kein Pflichtprogramm ist. Ihre Mitarbeiter*innen sollten es vielmehr als Chance für sich und das Unternehmen wahrnehmen.
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Formate strategisch planen
Nutzen Sie Redaktionspläne, aber bleiben Sie flexibel. Mischen Sie geplanten Content mit spontanen Ideen und aktuellen Themen. Reagieren Sie auf Diskussionen und nutzen Sie Trends, aber bleiben Sie Ihrer Linie treu.
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Setzen Sie Multimedia gezielt ein
Gute Geschichten leben von Bildern, im Kopf, aber auch im Feed. Verwenden Sie kurze Videos, Slides, Zitate oder Fotos aus dem Arbeitsalltag. Oft entscheidet das richtige Format darüber, ob eine Story angeschaut bzw. gelesen wird oder in der Contentflut untergeht.
Fazit
Gutes LinkedIn Storytelling im B2B-Bereich beginnt nicht mit „Wir sind die Besten“ – sondern mit der Frage: „Was beschäftigt unsere Branche und welchen Beitrag können wir leisten?“ Wer diesen Perspektivwechsel schafft, gewinnt neben Likes auch Vertrauen und Sichtbarkeit.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Geschichten zu erzählen, die wirken. Denn am Ende geht es nicht nur um Reichweite. Es geht um Relevanz und darum, Verbindungen aufzubauen, die langfristig bestehen.
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