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Bedeutung von Analyst Relations für eine wirksame B2B-Kommunikation

Die digitale Transformation bringt bis heute gravierende Veränderungen für eine wirksam geführte B2B-Kommunikation mit sich. Im folgenden Beitrag erhalten Sie Tipps für den Aufbau und die zielführende Kontaktpflege zu Marktanalysten. Erfahren Sie, was gut gepflegte Analystenbeziehungen Ihrem Unternehmen bringen können.

 

Ein Wandel bislang erfolgreicher Kommunikationsstrategien und die Stellung klassischer PR – insbesondere der Media Relations – im gesamten Kommunikationsmix stehen nur exemplarisch für grundlegend veränderte Parameter in der Influencer-Ansprache. Vor diesem Hintergrund sind Analyst Relations (AR) umso mehr ein Erfolgsfaktor professioneller Unternehmenskommunikation.

In einem modernen, integrierten und crossmedialen Kommunikations- und Marketing-Mix bilden Analyst Relations eine nicht zu unterschätzende Säule in der täglichen Arbeit rund um Relevanz, Aufmerksamkeit und Vertrauen gegenüber B2B-Unternehmen und deren Lösungen oder Produkte.

Was genau sind Analyst Relations?

AR bezeichnen den strategischen Aufbau und die regelmäßige Pflege von Kontakten zu Industrie- und Marktanalysten (im börsennotierten Bereich auch zu Finanzanalysten). Ziel ist es, sowohl unter großen, international renommierten Analystenhäusern wie Gartner, IDC oder teknowlogy als auch bei kleineren „Boutique“-Anbietern wie Crisp, BARC, Lünendonk oder KuppingerCole die zuständigen Spezialisten für die jeweiligen Fachgebiete seines Unternehmens zu identifizieren und in den Informationsfluss einzubinden. Letzteres geschieht meist in ähnlicher Form wie bei klassischen Media Relations, in deren Rahmen relevante Redakteure beispielsweise regelmäßig Pressemitteilungen, Statement- und Interviewangebote zu bestimmten Themenschwerpunkten oder Einladungen zu Veranstaltungen sowie Messen erhalten.

 

Analyst Relations Ziel ist es, sowohl unter großen, international renommierten Analystenhäusern als auch bei kleineren „Boutique“ Anbietern zuständige Spezialisten für die jeweiligen Fachgebiete seines Unternehmens zu identifizieren und in den Informationsfluss einzubinden. Quelle: Flutlicht GmbH

Ziel: Bei Analysten das nötige Gehör verschaffen

Der Mythos: Analystenhäuser verdienen ihr Geld zwar über bezahlte Auftragsstudien und Analysen für Wirtschaft und Industrie, ein erfolgreiches Engagement in Analystenbeziehungen ist aber keineswegs zwingend und ausschließlich mit einem monetären Invest verbunden. Denn Analysten treten zudem gewissermaßen als eigener Publisher auf und veröffentlichen regelmäßig Jahresanalysen, erstellen Prognosen zu einer Vielzahl von Technologie-Fachgebieten und setzen Themen- oder Wettbewerbsindizes auf. Eine der berühmtesten sind wohl die Gartner Magic Quadrants und Hype Zyklen, die nach eigens gesetzten Kriterien Marktpositionierungen von Anbietern oder Projektionen zu verschiedensten Tech-Entwicklungen aufzeigen. Namhafte Analysten wie Gartner greifen auf bis zu 250.000 Kunden-Kontakte im Rahmen ihrer regelmäßigen Markt- und Datenerhebungen zurück, die sich etwa in jährlichen Reports oder Indizes wie den Magic Quadrants widerspiegeln.

Analysten wie Gartner veröffentlichen regelmäßig Jahresanalysen und erstellen Prognosen zu einer Vielzahl von Technologie-Fachgebieten – eine der berühmtesten sind wohl die Gartner Magic Quadrants und Hype Zyklen. Quelle: Gartner Inc. 2018/2019

 

Diese stolze Zahl an Unternehmens- und Industriekontakten unterstreicht, dass Analysten nicht nur die großen Player im Markt auf dem Radar haben – unabhängig davon, ob die betreffenden Kommunikationsabteilungen mit guten oder eher mäßigen Analyst Relations glänzen. Umso wichtiger ist es, sich als Unternehmen innerhalb seiner Schlüsselsegmente proaktiv Gehör zu verschaffen und Analysten mit entsprechenden Informationen zu versorgen, um etwa seine Rolle als ‘Hidden Champion‘ in einem oder mehreren Tech-Segmenten nachhaltig zu untermauern.

Mehr als nur Wahrnehmung – einzigartige Benefits warten!

So sind Marktanalysten aufgrund ihrer intensiven, kundenbezogenen Research-Arbeit einerseits nahe an den B2B-Entscheidern sowie -Einkäufern und kennen deren Bedürfnisse und Nöte. Auf der anderen Seite verstehen sie auch, wie Marketing-Botschaften von Lösungsanbietern auf Entscheider investitionsrelevant wirken. Sie sind demnach eine bedeutende Influencer-Gruppe, die jedoch insbesondere im deutschsprachigen Raum oft noch stiefmütterlich behandelt wird, geschweige denn in Marketing- und Kommunikationsplänen Erwähnung findet. In der Praxis werden so oftmals wertvolle Chancen für eine Positionierung und Wahrnehmung sowie einige weitere Benefits verpasst:

Fazit: Analyst Relations sind ein wichtiger Baustein einer gut aufgestellten Unternehmensstrategie und haben eine bedeutende Funktion in der Unternehmenskommunikation. Praxis-Check: B2B-Unternehmen, die AR fest in ihren Kommunikationsmix aufnehmen, erschließen sich gemäß des obigen Benefit-Szenarios eine Vielzahl zusätzlicher Stellschrauben, um ihre Unternehmens- und Marketing-Strategie besser zu kontrollieren und optimiert auszurichten.

Wie starte ich wirksame Analystenbeziehungen?

Der folgende Leitfaden gibt eine erste Orientierung, was es beim Einstieg und Aufbau von fruchtbaren Analystenbeziehungen zu beachten gilt:

Acht-Punkte-Leitfaden für den Einstieg in Analyst Relations

1. Integrieren von AR als festes Element in der Influencer-Ansprache
Geben Sie künftigen Analystenbeziehungen innerhalb Ihrer Unternehmens- und Kommunikationsstrategie eine adäquate Wertigkeit und ähnliche Influencer-Bedeutung wie die Ihrer Medienansprechpartner, zum Beispiel Journalisten oder Blogger.

2. Definieren einer AR-Taskforce
Bilden Sie fest definierte Team-Verantwortlichkeiten für Analyst Relations:
In welchem Team sind AR aufgehängt? Welche internen und externen Kapazitäten stehen hier zur Verfügung (zum Beispiel PR-Team oder Agentur-Support)? Wer sind Ihre geeigneten AR-Sprecher im Unternehmen (vor allem C-Level oder auch Senior Produkt Marketing)? Haben die identifizierten Kollegen entsprechend zusätzliche Kapazitäten?

3. Entwickeln eines AR-Fahrplans
Erstellen Sie ein AR-Strategiepapier basierend auf zwei Säulen:
AR-Ziele: Warum möchten Sie AR betreiben? Als Teil des Influencer Marketings, zur Aufmerksamkeitssteigerung, Expertenpositionierung, für reine Markterhebungszwecke, Wahrnehmung in AR-Reports und Indizes?
AR-Engagement: Wie möchten Sie künftig mit Analysten interagieren? Welche Themen möchten oder können Sie liefern, um regelmäßige Analystenbeziehungen zu pflegen:

4. Identifizieren relevanter B2B-Analysten
Eruieren Sie den individuellen Informationsbedarf relevanter B2B-Analysten – sei es über Recherchen auf Analysten-Homepages, deren LinkedIn-Kanäle, Blogs oder via Google-Suche auffindbare Veröffentlichungen. Die Ansprache sollte ebenso unaufdringlich geschehen wie bei professioneller Medienarbeit: Es gilt, maßgeschneiderte und überzeugende Inhalte zur Verfügung zu stellen, die einen essenziellen Mehrwert bieten.

5. Implementieren einer Analysten-Toolbox: Maßnahmen und Formate
Passen Sie Ihren Marketing- und PR-Werkzeugkasten auf AR-Bedürfnisse an:

6. Zielgerichtete Integration in Kommunikationsmix und -planung:

7. Optionen eines monetären AR-Engagements?
Eruieren Sie Ihr Interesse und Ihre Bedarfe an künftig bezahltem Engagement im Rahmen von Analyst Relations. Das bedeutet:

8. Kein Spam: Nachhaltig überzeugend statt latent aufdringlich
Generell gilt für Analyst Relations, wie in der professionellen Medienansprache auch, das ungeschriebene Gesetz „überzeugend, statt aufdringlich“:


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