KI-Lösungen sind aus dem Marketing schon jetzt nicht mehr wegzudenken, vor allem generative Programme haben die Marketingwelt stark verändert. Sarah Mautner, Director Global Marketing bei SCHUNK, spricht beim TIK 2024 über die Implementierung einer eigenen KI im Unternehmen und gibt in unserem Blog schonmal erste Einblicke, wie sich durch die inhouse-Lösung Datenschutzbedenken ausräumen lassen und mehr.
bvik: Welche Themen und Herausforderungen im Industriemarketing beschäftigen Sie momentan besonders?
Sarah Mautner: Als Global Marketing Director bei SCHUNK beschäftigen mich derzeit verschiedene Themen und Herausforderungen im Industriemarketing. Eines der Hauptthemen ist die Digitalisierung und Automatisierung von Marketingprozessen, um effizienter auf die Bedürfnisse unserer B2B-Kunden im Maschinenbau einzugehen. Dazu gehört auch die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in unseren Marketingprozessen.
Beim TIK 2024 sprechen Sie über die Implementierung eigener KIs bei SCHUNK. Geben Sie uns einen kurzen Einblick, wie kam es dazu, wer hat den initialen Impuls gestartet, wo liegt die Hauptverantwortung für das Projekt?
Pioniergeist, Innovationen und Kundenorientierung sind uns bei SCHUNK sehr wichtig. Daher beschäftigen wir uns gemäß unserer Technologie- und Digitalstrategie kontinuierlich mit neuen Technologien und bewerten diese hinsichtlich Anwendbarkeit, Effizienzgewinn und Mehrwerten für unsere Kunden. In unseren Produkten der Automatisierungs- und Greiftechnik setzen wir KI schon länger ein. Mit dem Aufkommen der generativen KI (Chat-GPT) Anfang 2023 haben wir die Chance erkannt, diese KI sehr breit in allen Unternehmensbereichen anzuwenden und Erfahrungen zu sammeln. Die Einführung und Pilotierung der KI wird zentral koordiniert und über interdisziplinäre Projektteams in allen Unternehmens-/Fachbereichen umgesetzt.
Auf welche Widerstände sind sie bei der Umsetzung gestoßen und wie haben Sie es geschafft, Kolleg:innen flächendeckend zu überzeugen?
Es gab vereinzelt Widerstände, aber vorwiegend in Bezug auf Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Deshalb ist es uns sehr wichtig, die Reise offen und für alle transparent anzutreten. Wir haben intensiv aufgeklärt, wie KI unsere Arbeitsprozesse optimieren und uns dabei unterstützen kann, unseren Kunden einen noch besseren Service zu bieten. Hierfür haben wir ein neues Format ins Leben gerufen, unsere Tech-Talks, bei denen wir uns gegenseitig zum Einsatz von KI schulen und Erfahrungen austauschen sowie praktische Anwendungsbeispiele vorstellen und diskutieren. Dadurch ist es uns gelungen, die Begeisterung und Neugier bzgl. KI in der Belegschaft zu wecken und über eine Ideenkampagne zahlreiche Vorschläge zum Einsatz und Anwendungsmöglichkeiten der KI bei SCHUNK einzusammeln. Über weiterführende Schulungen und Workshops haben wir das Verständnis für KI gefördert und Ängste abgebaut.
Das Thema KI ist im Marketing in aller Munde: Jeder experimentiert mit generativen KIs und dennoch glauben nach unserer aktuellen Studie des Trendbarometer 2024 nur 50% der teilnehmenden Marketer, dass generative KI im Laufe des Jahres 2024 standardmäßig für die Content-Produktion genutzt werden wird. Wie bewerten Sie diese Einschätzung?
Die Einschätzung, zeigt, dass viele Unternehmen noch zögern, diese Technologie vollständig zu integrieren. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass generative KI enorme Potenziale für die Content-Erstellung bietet und Unternehmen, die frühzeitig investieren, einen Wettbewerbsvorteil erlangen können.
In welchen Marketing-Disziplinen arbeiten Sie bereits routiniert mit KIs und wo sehen Sie noch unmittelbare Potenziale?
Wir arbeiten beispielsweise bereits bei der Personalisierung von Inhalten und in der automatisierten Kundenkommunikation mit KI. Potenziale sehen wir vor allem in der weiteren Automatisierung von Marketingprozessen, der Planung von Inhalten und der Optimierung von Kampagnen durch fortgeschrittene Analysemethoden.
Wie hoch ist der Schulungsbedarf innerhalb der Belegschaft, um mit der Schunk-KI produktiv arbeiten zu können? Wie schnell amortisiert sich das zeitliche Investment durch einen Zugewinn an Geschwindigkeit und Effizienz im Tagesgeschäft?
Der Schulungsbedarf variiert je nach Kenntnisstand und Rolle. Wir sind dabei, ein maßgeschneidertes Schulungsprogramm zu entwickeln, das sowohl Grundlagenwissen als auch spezifisches Know-how zur Nutzung unserer KI-Lösungen vermittelt. Das zeitliche Investment amortisiert sich schnell durch einen deutlichen Zugewinn an Geschwindigkeit, Effizienz und Qualität in unserem Tagesgeschäft.
Welche Tipps können Sie Ihren Industrie-Branchenkolleg:innen, die noch am Beginn Ihrer KI-Reise stehen, jetzt schon mitgeben?
Ich würde meinen Branchenkolleg:innen raten, frühzeitig in Schulungen und Weiterbildungen zu investieren, um ein grundlegendes Verständnis für KI zu entwickeln und die Potenziale für ihr Unternehmen zu erkennen. Es ist wichtig, sich nicht von anfänglichen Widerständen abschrecken zu lassen, sondern offen für Veränderungen zu sein und die Chancen, die KI bietet, aktiv zu nutzen.
Worauf freuen Sie sich beim TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION 2024 am meisten?
Ich freue mich besonders darauf, mit anderen Expert:innen aus der Branche zusammenzukommen, Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse für unsere Marketingstrategien zu erhalten. Es ist eine großartige Gelegenheit, von Best Practices zu lernen und unser Netzwerk weiter auszubauen.
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