Google baut Autos, Maschinen lernen schneller als Menschen: Alles wird anders. Aber gehen alle mit? Wie sich Unternehmen verändern, wie wir Mitarbeiter dafür begeistern können und wie das Gehirn auf Change-Kommunikation reagiert – das war Thema beim sehr interessanten B2B Open Space Workshop der gernBotschaft.
Veränderung ist mittlerweile in vielen Bereichen ein Alltagsphänomen unserer Zeit geworden. Ob Digitalisierung, Strategiewechsel oder Nachfolge im Management – Changethemen im Unternehmen sind vielfältig. Ob die nötigen und gezielt initiierten Change-Projekte gelingen, hängt von vielen Faktoren ab.
Aufmerksamkeit richtig einsetzen!
Zum Auftakt des Workshops erfuhren die rund 20 Teilnehmer in einem sehr kurzweiligen Impulsvortrag von Psychologen Dr. Klaus-Dieter Dohne, was das menschliche Hirn von Veränderungen hält. Der Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung und Geschäftsführer der Culture Work GmbH nahm die Marketer mit auf eine Reise durch das Bewusstsein und machte deutlich, was die Voraussetzung für einen Transformationsprozess ist – nämlich die Aufmerksamkeit: “Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource. Nur, wenn es gelingt, die Energieressourcen für eine bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung richtig einzusetzen, ist es möglich, einen Changeprozess umzusetzen.”
Transformation ist nicht linear!
Dabei sei es laut Dohne wichtig zu begreifen, dass ein Transformationsprozess nie rein kognitiv und linear ist. “Bei Veränderungsprozessen werden automatisch emotionale Systeme im Gehirn angesprochen und Emotionen ausgelöst. Dies macht Changeprozesse komplexer und muss beachtet werden.” Der Experte ging anschließend auf die Problematik der Ambivalenzen ein, die im Zuge von Transformation eine große Bedeutung haben. So ist eine Entscheidungsfindung immer auch ein Konflikt. “In der Konfliktentscheidungssituation muss man immer zwischen entscheidbaren und nicht-entscheidbare Fragen abstrahieren.”
Verankerung des Wandels im gesamten Unternehmen
Nach den interessanten Impulsen stand im zweiten Teil des Workshops der interaktive und integrative Austausch der Teilnehmer im Fokus. Im Barcamp-Format initiierten die Teilnehmer eigene Themen und diskutierten diese in zwei Gruppe. Nach einem Pitch verschiedener Ideen diskutierten die Teilnehmer über folgende Themen:
– Wie überzeuge ich Change-Zweifler von der Notwendigkeit eines Changeprozesses?
– Müssen Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung unterschiedlich in der Art der Kommunikation und des Contents behandelt werden?
– Wie kann man den Unternehmenssinn im Bewusstsein der Mitarbeiter besser verankern?
Dabei wurde klar, dass es eine große Herausforderung ist, einen Wandel im Kopf aller Mitarbeiter zu verankern. Aufgrund der heterogenen Gruppen in einem Unternehmen (Management-Ebene, Verwaltung, Produktion, Vertrieb, Marketing,….) ist eine Durchdringung mit großen Anstrengungen verbunden. Die Teilnehmer waren sich jedoch weitestgehend einig, dass die Wertschätzung für die Arbeit jedes einzelnen Mitarbeiters und dessen Aufgabenfeld dazu führt, dass diese Mitarbeiter schneller und einfacher für den Changeprozess begeistert werden. Entscheidend für einen vollumfänglichen Erfolg der Trasnformation ist, dass die Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen und damit dem Wandel identifizieren und ein Teil davon sind.
Impulse für Changekommunikation
- Change-Kommunikation findet in der Begegnung mit Personen statt!
- Change-Kommunikation benötigt Raum und Zeit, um sich entfalten zu können!
- Change muss kontinuierlich im Change-Management-Prozess weiterentwickelt und vollzogen werden!
- Gegner des Changes müssen identifiziert und anschließend überzeugt werden!
- Alle Mitarbeiter müssen in den Change integriert und beim Wandel mitgenommen werden, denn Identifikation ist eine wichtiger Erfolgsfaktor für die Durchdringung und Verankerung im gesamten Unternehmen.
Bildergalerie
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Diplom-Psychologe Dr. Klaus-Dieter Dohne
Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung und Geschäftsführer der Culture Work GmbH
Klaus-Dieter Dohne ist Gründer und Geschäftsführer von Culture Work und zusammen mit Gerald Hüther Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung. Als neurosystemischer Experte fokussiert er sich in seiner Arbeit auf die konkreten Kommunikations- und Interaktionsmuster, die sich in Unternehmen bei Veränderungsprozessen zeigen. Bei agilen Transitionen betrachtet er vor allem die soziale Matrix der Organisation und das emotionale Erleben der Menschen.
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Martina Kovarik-Nowak
Geschäftsführerin, gernBotschaft
Martina Kovarik-Nowak beschäftigt sich rund 20 Jahre mit Werbung und Kommunikation. Seit 2005 in der gernBotschaft – zunächst in der Beratung als Account Managerin. Die Diplom-Betriebswirtin (fh) ist seit 2011 Mitglied der Geschäftsführung der Agentur. Nach wie vor brennt sie für gute Kommunikation – nun mit dem Blick auf aktuelle Arbeitsweisen einer modernen Organisation, kulturelle Veränderung und Digitalisierung.
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