bvik-Glossarbeitrag

Augmented Reality

Was ist Augmented Reality?

Augmented Reality steht übersetzt für eine erweitertere Realität. Mithilfe von technologischen Mitteln werden zusätzliche Informationen in die eigene Umgebung eingebettet, das heißt die Realität um virtuelle Inhalte ergänzt.

Die verbreitetste Version basiert dabei auf dem Kamera-Feed des Users. Mithilfe von Smartphone, Tablet oder Notebook wird die Umgebung gefilmt. Durch sogenanntes Rendering wird das Kamerabild anschließend auf dem Bildschirm entsprechend verändert oder ergänzt.

Marker-Based / Markerless

Unterschieden werden dabei Marker-gestützte und Markerless Augmented Reality.

Bis vor ein paar Jahren fielen die meisten AR unter die Kategorie Marker-Based AR. Dazu war die Platzierung von Zielbildern bzw. Trackern, wie QR-Codes oder codierten Bildern, notwendig. Diese enthielten die Information, worauf der Nutzer gerade blickt, um die Inhalte entsprechend in die Umgebung einzubetten. Ein bekanntes Beispiel ist der Ikea-Katalog: Diesen konnten Verbraucher als Marker im eigenen Zimmer platzieren, um an Stelle seiner Position ein Möbelstück abzubilden.

Die sogenannte Markerless AR nutzt hingegen die weiterentwickelten Sensoren und Kamerasysteme von Smartphones. Mit der Handykamera filmt ein User die aktuelle Umgebung. Eine App greift zusätzlich zum aufgenommenen Bild auf die GPS-Informationen und den Kompass für die Bildausrichtung zu, um anschließend zusätzliche Elemente in der Bildschirmansicht einzublenden und der natürlich Umgebung entsprechend auszurichten. Dies können z. B. Informationen sein, wie historische Daten oder Erklärungen zu einem Werk in einer Ausstellung, Grafiken oder aber auch – wie im sicherlich bekanntesten Beispiel Pokémon Go – animierte Avatare und Charaktere, sein.

Der Unterschied zwischen Augmented und Virtual Reality

Auch wenn beide oft in einem Atemzug genannt werden, besteht zwischen AR und VR doch ein großer Unterschied. Etwas, das bereits in der Begrifflichkeit selbst liegt:
Augmented Reality steht für erweiterte Realität.
Virtual Reality kann man frei als virtuelle, also nicht echte, Realität übersetzen.

Während AR die reale Umgebung eines Users digital erweitert, taucht man in der VR in eine rein virtuelle Umgebung ein. Während AR allein durch die Nutzung des Smartphones erzeugt werden kann, bedarf VR zusätzliche Hardware, wie VR-Brillen, Headsets oder auch Handschuhe, um den User optisch, auditiv und haptisch in eine andere Welt zu versetzen.

Augmented Reality im Marketing

AR ist heutzutage nicht nur auf dem Spielemarkt angekommen, sondern wird auch intensiv im Marketing, vor allem im Mobile Marketing, eingesetzt. Wenn ein User mit einer AR-App oder einem Marker interagiert, ist er direkt an einem Markenerlebnis beteiligt. Durch das Level an Immersion und Interaktivität hat der dynamische Content das Potenzial, eine emotionalere Markenbindung als andere Kanäle zu schaffen. Dabei finden besonders folgende Tools Anwendung:

Digitale Serviceleistung

Vor allem in der Automobilindustrie, aber auch in der Elektronikindustrie, finden sich immer mehr digitalisierte Bedienungsanleitungen. Statt auf ein Handbuch oder einer Produktbroschüre mit zweidimensionale Zeichnungen, setzen Hersteller auf Videos und Erklärungen, die live eingeblendet werden. So erkundet ein Konsument sein Produkt mithilfe seines Tablets oder Smartphones. Ein Beispiel ist die Darstellung aller Teilebezeichnungen im Innenraum eines Fahrzeugs oder auch ein virtueller Kundendienst, bei dem User mithilfe von Videotutorials und Overlays durch die Installation oder Reparaturen von gekauften Elektrogeräten geführt wird.

Produkttests und Virtual Fitting

An- und ausprobieren: Im Virtual Fitting können Kunden Produkte vorab virtuell anprobieren, beispielsweise Mode, Kosmetik oder Interior. Durch Marker in Katalogen oder auf Websites, sowie markerless mithilfe von Apps, können digitale Versionen der Produkte in einem Raum platziert oder auf eine Person projiziert werden. Vor allem im eCommerce und Versand-Handel ist dies eine großartige Option, das Rücksenderisiko zu minimieren und damit die Kundenzufriedenheit, sowie Kundenbindung zu stärken.

Erweiterte Printwerbung und AR-Displays

Printwerbung in Magazinen mit codierten Bilder und QR-Codes, die hinterlegte Videos auf dem Handy abspielen oder modifizierte Anzeigeflächen, die durch AR eine zusätzliche Ebene erhalten, ermöglichen die Interaktion mit dem sonst analogen Medium.

Das bekannteste Beispiel ist sicherlich die von Pepsi erweiterte Wand einer Bushaltestelle in London im Jahr 2014. Statt auf die Straße selbst blickten Wartende auf ein Display, welches die gefilmte Straße zeigte, ergänzt um animierte Effekte, wie z. B. einen Meteoreinschlag. Auf der Rückseite der Wand platzierte Pepsi sein Logo.