Industrie 4.0
Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution – die intelligente Vernetzung von Produktentwicklung, Produktion, Logistik und Kunden im B2B-Bereich. In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik. Der Einsatz digitaler Technologien in der Industrie führt zu einer Vielzahl an neuen Produktionsverfahren und komplett neuen Geschäftsmodellen. Intelligente, digital vernetzte Systeme und Maschinen kommunizieren miteinander und koordinieren selbständig (Produktions-)prozesse. Industrie 4.0 ermöglicht es, die Produktivität zu steigern und Innovationen voranzutreiben. KI, Data Analytics und IoT sind wichtige Faktoren der Industrie 4.0
Inhaltsverzeichnis
Industrielle Revolution: Elektrizität, Fließbandfertigung, Computer und nun?
Auf die erste industrielle Revolution im 18. Jahrhundert durch die Nutzung der Dampfkraft und die Mechanisierung der Produktion folgte im 19. Jahrhundert mit der Entdeckung der Elektrizität (Benjamin Franklin) und Fließbandfertigung (Henry Ford) die zweite industrielle Revolution. Die dritte industrielle Revolution ist etwa in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts anzusiedeln. Die Nutzung von speicherprogrammierbaren Steuerungen und Computern führte zu einer Teilautomatisierung der Industrieprozesse.
Die vierte industrielle Revolution baut auf Entwicklungen der dritten industriellen Revolution auf. So werden beispielsweise Produktionsanlagen, die bereits über Computertechnologie verfügen, durch Systeme und Netzwerkverbindungen erweitert. Dies ermöglicht es den Maschinen, miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen und führt am Ende zu einer automatisierten Produktion. Die Vernetzung aller Anlagen führt zu „cyber-physischen Produktionssystemen“ und somit zur intelligenten Fabrik, in der Produktionssysteme, Bauteile und Menschen über ein Netzwerk kommunizieren und die Produktion sich nahezu selbst steuert.
Überblick über die vier industriellen Revolutionen
Die Definition des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Arbeitskreises Industrie 4.0 lautet:
„Industrie 4.0 bedeutet eine Vernetzung von autonomen, sich situativ selbst steuernden, sich selbst konfigurierenden, wissensbasierten, sensorgestützten und räumlich verteilten Produktionsressourcen (Produktionsmaschinen, Roboter, Förder- und Lagersysteme, Betriebsmittel) inklusive deren Planungs- und Steuerungssysteme.“
(Definition des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Arbeitskreises Industrie 4.0)
Industrie 4.0 – Bedeutung für das B2B-Marketing
Industrie 4.0 verändert durch den Einsatz neuer Technologien mit kognitiven Fähigkeiten die Prozesse der Arbeitswelt grundlegend und nachhaltig. Dies stellt Unternehmen und Mitarbeiter vor immer größere Herausforderungen: Die Anforderungen an die Mitarbeiter und deren Skills steigen stetig und verlagern sich in. Digitales Know-how wird zunehmend zur Kernkompetenz, lebenslanges Lernen die Voraussetzung, um sich am Markt behaupten und wettbewerbsfähig sein zu können.
Individuell zugeschnittene Produkte werden zur Selbstverständlichkeit, weshalb der Kunde noch stärker in den Mittelpunkt rückt. Für das Marketing bedeutet dies, die Customer Centricity zum Wesenselement der Marketing-Strategie zu machen. Die Bedürfnisse des Kunden stehen über allem (Kundennutzen > Unternehmensnutzen)!
Aus Industrie 4.0 wird Marketing 4.0
Zukünftig wird die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, die es bereits seit der dritten Revolution gibt, ausgebaut und verlangt deshalb mehr digitales Know-how und IT-Kompetenzen. Darüber hinaus gewinnt Storytelling an Bedeutung für das Marketing, da werthaltiger Content wichtiger denn je wird. Es geht darum, abstrakte Lösungen, Prozesse und erklärungsbedürftige Produkte so aufzubereiten, dass der Kunde seinen individuellen Nutzen klar erkennen kann – Content-Marketing ist das Zauberwort. Durch den Mix aus klassischen Marketing-Methoden und den neuen Technologien der Digitalisierung entwickelt sich eine neue Form des Marketings – Marketing 4.0.
Lesetipp:
Deloitte hat zu diesem Thema die aktuelle Industrie 4.0 Studie 2020 “The Fourth Industrial Revolution. At the intersection of readiness and responsibility” durchgeführt.
Quellen:
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html)
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (https://www.bmbf.de/de/zukunftsprojekt-industrie-4-0-848.html)
- Deloitte (www2.deloitte.com)
Studie „Industrie 4.0 Studie 2020 “The Fourth Industrial Revolution. At the intersection of readiness and responsibility” zum Download: https://www2.deloitte.com/de/de/pages/innovation/contents/industrie-40-studie-bereit-fuer-den-wandel.html - Dessoutter GmbH
- Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (https://www.fraunhofer.de/de/forschung/forschungsfelder/produktion-dienstleistung/industrie-4-0.html)
- Gabler Wirtschaftslexikon (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/industrie-40-54032)