Optimieren Sie Ihre Kommunikation durch gezieltes Coaching!

In Krisenzeiten ist schnelle, offene und transparente Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Erfahren Sie, wie Unternehmen durch gezieltes Coaching die Kommunikation im Zuge von New Work optimieren und dadurch auch Krisen problemlos bewältigen.

Dr. Alexander Brungs, DCV
Coach

Dr. Alexander Brungs ist seit 2010 als Coach tätig und seit mehr als drei Jahren Vorstand im Deutschen Coaching Verband e.V. (DCV). Diesen repräsentiert er auch im Roundtable der Coachingverbände (RTC). Nach seinem Studium in Göttingen, Erlangen und Rom war Brungs an mehreren internationalen Forschungsprojekten beteiligt und unterrichtete an verschiedenen Universitäten in Deutschland und der Schweiz im Fach Philosophie. Derzeit ist er auch Projektmitarbeiter an der Professur für Neuere Geschichte (deutsch-jüdische Geschichte) der Universität Potsdam.

Dr. Alexander Pschera, Maisberger GmbH
Managing Partner

Dr. Alexander Pschera arbeitete zuerst als Journalist für Fach- und Wirtschaftspresse. Er leitet seit 21 Jahren die Agentur Maisberger, die auf integrierte B2B-Kommunikation spezialisiert ist. Pschera unterrichtet außerdem an der Akademie der Bayerischen Presse, München.

Bildquellen: Dr. Alexander Brungs, DCV und Dr. Alexander Pschera, Maisberger; 

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft weltweit in Aufruhr versetzt. Kurzarbeit, Brancheneinbrüche, ganze Unternehmen arbeiten nach wie vor im Homeoffice – ein Zustand, der noch vor einem Jahr unvorstellbar war.

Corona hat es geschafft, in unfassbar kurzer Zeit zuvor lange vernachlässigte, aber groß proklamierte Konzepte à la New Work in die Tat umzusetzen. Das Zielbild der neuen Arbeitswelt wurde in Zeiten von Social Distancing durch Remote Arbeiten abgelöst. Schnell trennt sich hier die Spreu vom Weizen, denn der abrupte Wechsel ins Homeoffice legte offen, inwieweit agile Formen der Zusammenarbeit tatsächlich zuvor schon gelebt wurden. Umso bemerkenswerter: Viele Unternehmen haben die zwangsläufige Verlagerung ins Homeoffice trotzdem „überstanden“, wenngleich zunächst veraltete Infrastrukturen – besonders im Digitalen – vorherrschten.

Neue Herausforderungen durch Corona

Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Der unumgängliche Richtungswechsel zu den verschiedenen Formen neuen Arbeitens ist keinesfalls nur positiv zu bewerten. Wir haben zwar begonnen in zunehmend agileren Strukturen oder virtuellen Teams zu arbeiten, als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer mehr selbst entscheiden zu können und in Kategorien der Digitalisierung zu denken. Doch gleichzeitig beschleicht uns der Eindruck, im dichten Nebel zu navigieren. Hier offenbaren sich die Schattenseiten der neuen Bewegung.

Besonders Führungskräfte, die vor Corona kaum auf Distanz geführt haben, müssen sich plötzlich auf einige gravierende Veränderungen einlassen und sehen sich hier quasi über Nacht vor große Herausforderungen gestellt: Ihre Verantwortung soll es nun sein, dass ihr Team konstant höchste Leistung erbringt, obwohl es nicht wie gewohnt zusammen in einem (ausgestatteten) Büro sitzt. Kommunikation ist hier der entscheidende Faktor, um dem Team den nötigen Durchblick zu verschaffen sowie Orientierung zu geben, deren es bedarf, um alle gemeinsam auf Kurs zu halten. Die gute Nachricht: (Krisen-) Kommunikation kann erlernt werden – und gezieltes Coaching kann die Führungskräfte dazu befähigen, die Performance des Teams auf ein neues Level heben.

Gute Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Was schon für die gemeinsame Arbeit im Büro gilt, wird in Sachen Remote Work und Remote Leadership noch wichtiger: eine engmaschige Kommunikation. All die selbstverständlichen Gelegenheiten für den Austausch im Büroalltag wie Rückfragen an die Kollegen oder Gespräche an der Kaffeemaschine sind im Homeoffice so nicht mehr möglich. Um hier Silo-Denken zu vermeiden bzw. aufzubrechen und dafür zu sorgen, dass sich keiner allein gelassen fühlt, werden neue Formen des regelmäßigen Austauschs benötigt.

Bei Maisberger entwickelten die Teamleiter beispielsweise gemeinsam mit den Teams innerhalb weniger Tage nach Beginn des Lockdowns eine neue Art des regelmäßigen Team-Dialogs: In täglichen Morning Briefings via Teams wurden Infos zu Fachthemen, Projekt-Updates und den aktuellen Entwicklungen ausgetauscht. Darüber hinaus wurden die Teammitglieder – anstelle der üblichen Gespräche an der Kaffeemaschine – zu virtuellen Treffen motiviert.

Doch in Krisenzeiten allein die interne Kommunikation zu betrachten, ist der falsche Ansatz. Auch der Kontakt zu Kunden und Partnern muss konsequent aufrechterhalten werden. Hier konnte man in den letzten Monaten so manches Unternehmen sehen, das die Kommunikation vernachlässigte und schnell ins Straucheln geriet. Gleichzeitig konnte man aber auch sehr starke Performances von Unternehmen beobachten, die gut kommuniziert und neue Wege des Zusammenarbeitens gefunden haben. Um sowohl intern als auch extern auf Krisen vorbereitet zu sein, ist eine Sensibilisierung der Führungskräfte und der Managementebene für die Schlüsselrolle erfolgreicher Kommunikation unerlässlich.

Coaching gibt Orientierung

Ungewohnte Situationen rufen Unsicherheit und Sorgen hervor. Coaches können in derartigen Settings wesentlich zur Orientierung beitragen, indem sie mit ihren Coachees die positiven Aspekte sowie die spezifischen Herausforderungen freilegen und gemeinsam Lösungswege finden. Naturgemäß decken sich in der Corona-Krise viele Fragestellungen mit den bekannten Diskussionsgegenständen rund um New Work.

Gerade im Zusammenhang mit den veränderten Bedingungen und Anforderungen des modernen Arbeits- und Führungsalltages ist Coaching schon seit geraumer Zeit zu einem festen Bestandteil der Personalentwicklung in zahlreichen deutschen Unternehmen auf verschiedenster Hierarchieebenen geworden – vom Auszubildenden bis zum CEO. Das Bedürfnis dazu wächst angesichts stetig steigender Komplexität, zunehmender Informationsdichte und einer sich grundlegend veränderten Führungskultur. Und das war bereits vor Corona so! Die Krise fungierte hier lediglich als Beschleuniger dieser Entwicklungen.

Wie können Coaches unterstützen?

New Work eröffnet allen Beteiligten die Chance, schneller, offener und transparenter miteinander zu interagieren und zu kommunizieren. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn tradierte hierarchische Muster aufgebrochen und kritisch betrachtet werden. Besser als jede andere Entwicklungsmaßnahme kann Coaching – gewissermaßen in Echtzeit – die individuellen Bedarfe aller Mitarbeiter, ob Führungskraft oder Teammitglied, bedienen.

Besonders für das Management entstehen so neue Situationen, die Unsicherheit und Angst hervorrufen, die Produktivität hemmen und Entscheidungen blockieren: Die Art und Weise wie Informationen weitergegeben werden sollen, ist plötzlich unklar, Arbeitsfortschritte scheinen nicht mehr sichtbar, und Kommunikationsabläufe sind nicht transparent. Einzel- oder Team-Coachings helfen, das „Warum“ hinter neuen Maßnahmen besser zu verstehen, diese aktiv in den eigenen Arbeitsprozessen zu implementieren und dadurch die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen.

Coaching bestärkt Führungskräfte sowie Unternehmen, diese Möglichkeiten als Chancen zu erkennen, passende Perspektiven zu finden und zielführend umzusetzen. Dabei unterstützt ein Coach Führungskräfte getreu dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe mit einer meta-perspektivischen Betrachtung: Was sind mögliche Optionen? Welche Konsequenzen folgen daraus und wie würden die Best Case- und Worst Case-Szenarien aussehen? Durch gezielte Fragen fördert ein Coach die Selbstreflektion seiner Klienten und unterstützt so den Prozess der Entscheidungsfindung. Dabei ist Coaching generell in unterschiedlichen Szenarien und Formaten durchführbar – in der aktuellen Situation rückt Online-Coaching jedoch aufgrund des Social Distancing-Gebots in den Vordergrund.

Game-Changer „Online-Coaching“?

Der große Vorteil des Online-Coachings besteht darin, dass durch das virtuelle Setting eine deutlich höhere Flexibilität in räumlicher und zeitlicher Hinsicht gegeben ist und so in Echtzeit auf Ereignisse oder sich ändernde Umstände reagiert werden kann. Im Prinzip kann solch ein Coaching auch in schriftlicher Form – als Live-Chat oder zeitversetzt über einen Messenger – stattfinden. Da Kommunikation und Coaching immer von zwischenmenschlichen Interaktionen abhängen, wird Präsenzcoaching aber auch in Zukunft relevant bleiben. Online-Coaching hingegen erhält die Rolle einer unterstützenden Alternative.

Es gibt Themen für die sich Online-Coaching besonders gut eignet und für die es viele Vorzüge bietet. Zum Gewinn für die Person wird dies jedoch vor allem in Kombination mit Präsenzcoaching. Ein reines Online-Coaching wird es deshalb nie geben können. Die Zukunft liegt vielmehr in hybriden Formaten wie dem Blended Coaching, bei denen Präsenz- und virtuelle Formate miteinander kombiniert werden.

Die leichte Zugänglichkeit von Online-Formaten im Coaching zeigt sich sowohl in der Art des Austauschs von Coach und Coachee als auch in den bearbeiteten Themen: Es ist vorstellbar, dass vielen Coachees der Einstieg in sehr persönliche, stark emotionsbesetzte Fragen über die elektronische Distanz leichter fällt als in einer realen Gesprächssituation. Hier bietet sich das Online-Coaching natürlich als Türöffner bzw. für das Erstgespräch an.

Und nach Corona?

Homeoffice, Kollaborationstools, eine Flexibilisierung der Arbeitsmodelle und digitale Führung – all das wurde in den letzten Monaten auf radikale Art und Weise dem Praxistest unterzogen. Inwieweit werden die jetzt angeeigneten Kompetenzen und die Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit auch in Zukunft Einzug in den Arbeitsalltag halten? Der Ruf danach bestand schon lange Zeit vor Corona. Besonders junge Fachkräfte, die agile Zusammenarbeit und Flexibilität fordern, werden diesen Weg aller Voraussicht weiterhin verfolgen. Für Unternehmen und ihre Führungsmannschaften wird das eines der Erfolgskriterien sein, gut ausgebildete junge Mitarbeiter für sich zu gewinnen und langfristig zu binden. Und auch diejenigen, die Familie und Job unter einen Hut bringen müssen, werden durch die Möglichkeit entlastet, hin und wieder von zuhause aus arbeiten zu können.

Fazit

Nur wenn die neuen Herausforderungen verständlich benannt und umsetzbar auf konkrete Tätigkeitskontexte heruntergebrochen werden, können die positiv gedachten Implikationen von New Work auch in der Praxis das Arbeitsleben erleichtern. Online-Coaching-Formate bieten besonders in der aktuellen Situation gute Möglichkeiten, Krisensituationen zu entschärfen. Die hohe zeitliche und räumliche Flexibilität, nahezu live auf Ereignisse reagieren zu können, ist ein entscheidender Vorteil. In Zukunft werden wir vermehrt hybride Formate erleben, bei denen Präsenz- und Online-Coaching-Formate gewinnbringend ineinandergreifen.

Leitfaden

Gute Kommunikation kann man lernen: Wie Unternehmen und ihre Mitarbeiter die Krise bewältigen

Remote Work und Führung aus dem Homeoffice bedeutet vor allem eines: digitale Kommunikation. Vereinbaren Sie Richtlinien, die für alle gelten und an die sich auch alle halten. Machen Sie als Führungskraft deutlich, dass Sie auch jetzt jederzeit bei Fragen und Problemen unterstützend zur Seite stehen. Und im Falle eigener Unsicherheit und persönlicher Herausforderungen: Wenden Sie sich an einen zertifizierten Coach, der Ihnen hilfreich zur Seite steht.

Wie finde ich den richtigen Coach?

Da „Coaching“ in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung ist, kann sich jede und jeder Coach nennen. Wie kann vom Personalmanagement erkannt werden, ob man es mit einem „Blender“ oder einem seriösen Experten mit langjähriger Erfahrung zu tun hat? Einschlägige Merkmale der Professionalität von Coaches sind zum Beispiel überprüfbare, gültige und aussagekräftige Kompetenznachweise wie ein Zertifikat des Deutschen Coaching Verbands e.V. (DCV), die Verpflichtung auf berufsspezifische Ethikrichtlinien sowie transparente Gestaltung des Coaching-Vertrags im Anschluss an ein hinreichendes Gespräch zur Auftragsklärung.

Kommunikation zentralisieren: Corona Taskforce

Es ist von zentraler Bedeutung, dass Unternehmen in außergewöhnlichen Situationen wie der aktuellen Verantwortung schnellstmöglich zentralisieren und mit einer Stimme sprechen. Deshalb sollte eine Taskforce eingerichtet werden, der Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen angehören. Hier werden die aktuellen Informationen zur Lage gesammelt und Statements ausgearbeitet – sie dient als zentrale Anlaufstelle bei Fragen.

Mitarbeiter zuerst informieren: PR beginns @home

Es ist verständlich, dass Unternehmen zunächst an mögliche Umsatzeinbußen denken und daher verstärkt mit ihren Kunden kommunizieren. Doch gerade dann muss Kommunikation auch im Inneren des Unternehmens stattfinden. Mitarbeiter sollten dabei nicht nur über eingeschränkte Präsenz vor Ort und andere Veränderungen ihres konkreten Arbeitsalltags informiert werden, sondern auch, freilich im Rahmen der Möglichkeiten und der Absehbarkeit der wirtschaftlichen Entwicklung, über die Gesamtsituation des Unternehmens.

Ganz wichtig hierbei: Panik vermeiden. Vom Unternehmen müssen jetzt Signale der Hoffnung und des Zusammenhaltens ausgehen. Der CEO muss sich aktiv in die Kommunikation einbringen – allen Zielgruppen gegenüber. Empathie und Sachlichkeit müssen sich dabei die Waage halten, Pathos und Panikmache haben hier nichts zu suchen. Nur eine personalisierte und positiv konnotierte Kommunikation kann Hoffnung wecken. Der CEO sollte aber immer auch auf die Relativität seiner Aussagen hinweisen: Aussagen haben dieser Tage möglicherweise nur einen Tag lang Gültigkeit.