Hinter dem Begriff „MarTech“ verbergen sich vielfältige innovative Tools, die das Marketing digitalisieren, automatisieren und verbessern. Das Beste holt man aus MarTech allerdings heraus, wenn man diese Tools nicht einzeln nutzt, sondern passgenau miteinander integriert als MarTech Stack. Dabei gibt es zwei Ansätze: eine Software Suite oder Best-of-Breed-Lösungen. Worauf Kommunikationsverantwortliche in Industrieunternehmen dabei achten sollten, verrät Martin Philipp von Evalanche | SC-Networks GmbH.
Die digitale Transformation schreitet seit Jahren voran. Auch in Marketing und Vertrieb haben digitale Technologien und Prozesse längst Einzug gehalten. Die Frage, ob sie marketingspezifische Technologien (MarTech) einsetzen, haben B2B-Unternehmen längst hinter sich gelassen. Heute geht es nur noch darum, für welche Lösung sich Entscheider aussprechen, um ein effizientes Marketing auf die Beine zu stellen. Und die Auswahl ist enorm: Je nach Quelle soll die Anzahl der Software-Hersteller 2023 auf bis zu 80.000[1] ansteigen. Dabei erfüllt jedes Tool zwar eine gewisse Funktion, doch nur verzahnt zu einem individuellen MarTech Stack führen sie zum Erfolg. Die folgenden vier Tipps helfen dabei, einen eigenen MarTech Stack aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
1. Wählen Sie die passende Software-Strategie
CRM, CMS, MAM – die Lösungen für Marketing im B2B-Sektor sind endlos. Doch nur, wenn die einzelnen Tools nahtlos miteinander integriert sind, entfalten sie ihr volles Potenzial. Marketer, die sich einen individuellen und effizienten MarTech Stack aufbauen wollen, haben zwei Möglichkeiten. Entweder sie führen eine umfängliche Software Suite ein oder wählen den Best-of-Breed-Ansatz.
- Software Suites, also ganzheitliche Lösungen für alle Marketingbelange, gibt es von bekannten Namen wie Microsoft, Adobe und Oracle. Eine Software Suite integriert verschiedene Tools und Teilkomponenten in einem Produkt-Bundle. Auf diese Weise gewährleistet sie ein konsistentes Look-and-Feel, eine einheitliche Bedienbarkeit und ein reibungsloses Zusammenspiel der Komponenten. Da alles aus einer Hand stammt, erleichtert diese Verknüpfung aller Tools die Kommunikation mit dem Anbieter über die komplette Zusammenarbeit hinweg.
- Der Best-of-Breed-Ansatz hingegen vereint das Beste aus verschiedenen Welten. Eine Best-of-Breed-Plattform kombiniert unterschiedliche hoch spezialisierte Software-Lösungen über bidirektionale Schnittstellen – auch jene von Drittanbietern – zu einem individuellen Gesamtsystem. Auf diese Weise bildet es die bestehenden Prozesse eines Unternehmens optimal ab. Best-of-Breed-Lösungen sind zudem modular und erweiterbar. Darum erfüllen sie individuelle Anforderungen hinsichtlich Größe, Branche und Verkaufsstrategie eher als umfangreiche Software Suites. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch, dass eine Komponente, sollte sie irgendwann überflüssig sein, wesentlich leichter abzulösen ist als eine ganzheitliche Suite.
2. Stellen Sie Aufwand und Nutzen der Strategie ins Verhältnis
Für mittelständische Industrieunternehmen bietet der Best-of-Breed-Ansatz meist das beste Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Die Individualität dieser Strategie erlaubt B2B-Unternehmen mehr Flexibilität im Hinblick auf sich ändernde Marktbedingungen, da sie auf einem führenden Kern-System basiert, das sich um benötigte Einzellösungen bedarfsgerecht erweitern lässt. Vor allem B2B-Mittelständler benötigen meist nur einen Bruchteil der Funktionen im Alltag, sodass Investitionsaufwand und Nutzen bei einer Suite in keinem vernünftigen Verhältnis stehen. Hier lassen sich Best-of-Breed-Lösungen eher maßschneidern, sodass keine unnötigen Funktionen mitzuzahlen sind. Trotz der Passgenauigkeit muss hierbei jedoch eine Voraussetzung zwingend erfüllt sein, um die Prozesse ähnlich gut wie mit einer Suite digitalisieren und automatisieren zu können: Es braucht einen reibungslosen wechselseitigen Datenaustausch zwischen den verknüpften Einzellösungen.
3. Achten Sie auf etwaige Stolpersteine
Ein MarTech Stack erleichtert Arbeitsprozesse spürbar und gestaltet das Marketing effizienter. Doch der Aufbau eines solchen Stacks gelingt nur, wenn die gewünschten Tools miteinander kompatibel sind. Ansonsten lassen sich Prozesse nicht durchgängig digitalisieren und automatisieren, die technologische Unterstützung verpufft. Sich detailliert mit den Software-Anbietern, ihren Tools und den vorhandenen Schnittstellen auseinanderzusetzen, ist daher ein absolutes Muss. Es empfiehlt sich, Softwarelösungen, zum Beispiel ein Marketing Automation Tool, zu wählen, die sich über Application Programming Interfaces (APIs), Konnektoren oder Middleware-Lösungen an verschiedenste andere Sales- und Marketing-Technologien anbinden lässt.
4. Denken Sie heute schon an morgen
Auch wenn die Integration verschiedener Technologien zu einer Best-of-Breed-Plattform anspruchsvoll erscheinen mag, profitieren Anwender von einem flexiblen und passgenauen MarTech Stack, der mitwachsen kann und offen für die Herausforderungen (und Lösungen!) von morgen ist. Denn durch den jeweils sehr hohen Spezialisierungsgrad der einzelnen Systeme, finden Sie stets die Kombination, die zu Ihren Anforderungen und denen Ihrer Kunden passen. Somit lässt sich auch die Komplexität von B2B Customer Journeys leichter meistern.
Fazit
B2B-Marketing entwickelt sich und mit ihm die MarTech-Landschaft. Unternehmen werden über kurz oder lang keine andere Wahl mehr haben, als sich einen eigenen maßgeschneiderten MarTech Stack aufzubauen. Dabei gilt: Je passgenauer und flexibler dieser Stack konfiguriert ist, desto mehr profitieren Industrieunternehmen von ihm.
[1] https://matchilla.de/matchzine/martech-guide/
Weiterführende Inhalte
Sie möchten Ihre MarTech Flotte sinnvoll weiter ausbauen? Lesen Sie als Erweiterung des Blogbeitrags, auch den kostenlosen Practice-Guide von Evalanche/SC-Networks!
MarTech ist auch im Eventbereich von höchster Relevanz, um den zeitlich eingeschränkten Touchpoint bei einer Veranstaltung weiterzuführen und zu tracken. Katrin Taepke von Event-Tech-Partner, schreibt in ihrem Blog über die Möglichkeiten von EventTech!