Experten-Statements zum Thema „Budgets im B2B-Marketing“
„Besonders im B2B-Bereich ist die Erfolgsmessung schwierig, weil zwischen Marketingaktion und Verkaufsabschluss auch mal drei Jahre liegen können und der direkte Zusammenhang fehlt. Das bedeutet, wir brauchen die Datenkette von der Marketingaktion bis hin zum Verkaufsabschluss – und daran krankt es heute in den Unternehmen. Wir erhoffen uns, diese Lücke durch Marketing-Automation, durch Big Data und Data-Analytics zu schließen und dadurch eine bessere Erfolgsmessung des Marketings zu erreichen. Das würde uns Marketern natürlich gut tun, vor allem wenn es um Budgetverhandlungen geht.“
Dr. Andreas Bauer, VP Marketing Leistritz AG und bvik-Vorstand
„Budgets sind in einem Unternehmen oft der Maßstab für die Bedeutung eines Fachbereichs. Der Fachbereich, dem der größte Wertschöpfungsbeitrag zugetraut wird, erhält auch das größte Budget. Bisher gelingt es den meisten Kommunikationsverantwortlichen nicht, den Nachweis für den Wertschöpfungsbeitrag der Unternehmenskommunikation zu erbringen. Das liegt daran, dass Marketing und Kommunikation in ihrer Ursache-Wirkungs-Beziehungen mit den üblichen Steuerungsgrößen des Controllings (Finanzen) nicht messbar sind.“
Rainer Pollmann, stellv. Leiter des Fachkreises Kommunikations-Controlling im Internationalen Controller Verein (ICV)
„Der Druck auf die Dienstleister steigt. Neben den sinkenden externen Budgets wird der Kampf um Budgets auch noch dadurch verschärft, dass die B2B-Marketingabteilungen schon seit Jahren bestimmte Dienstleistungen wie Online-Marketing, Lead-Management oder Data Analytics verstärkt intern selbst durchführen. Diese und weitere dramatische Veränderungen werden das B2B-Marketing in 2019 nicht einfacher, sondern herausfordernder machen. Dies ist nur durch eine weitere Professionalisierung des B2B-Marketings zu bewältigen.“
Prof. Dr. Carsten Baumgarth, Professur für Marketing, insbesondere Markenführung, HWR Berlin
„Bei wirtschaftlicher Unsicherheit macht sich die Tendenz zu Einsparungen auch gerade im Bereich Marketing bemerkbar. Die Unternehmen agieren vorsichtig und versuchen frühzeitig zu steuern, was sich auch bei der Planung von Marketing-Budget bemerkbar macht. Mehr denn je sind wir als Marketer gefordert, unseren Beitrag zum Unternehmenserfolg transparent zu machen, um wirklich große Kürzungsrunden zu vermeiden ohne die konjunkturellen Schwankungen aus dem Auge zu verlieren. Denn nur nachhaltige Marketingarbeit wird im Markt der Industriegüter langfristig erfolgreich sein.“
Silke Lang, Director Marketing Mobile Hydraulics, Bosch Rexroth AG und bvik-Vorstand
„Es ist für eine ‚heile‘ Zukunft dringend notwendig, dass die B2B-Agenturen sich die Position als wertschöpfende Businesspartner erkämpfen und nicht nur als Dienstleiter gesehen werden. Eine der Wert schöpft, der muss auch den Wert dokumentieren, also ist das Thema ‚Accountability‘ das Thema der Zukunft.“
Gudmund Semb, Chief Executive Officer / Vorstand, wob AG
„Marketingverantwortliche und Agenturen gleichermaßen haben in den letzten zehn Jahren nicht verstanden zu vermitteln, wie wesentlich Marketing, Kommunikation und Markenaufbau für Geschäftserfolg, Wachstum und selbst das Überleben von Unternehmen ist. Mit Klickraten, CPA und Impressions haben wir zwar endlich angefangen Zahlen zu liefern – aber eher wenig relevante. Damit kann man CEOs und Budgetverwalter nicht überzeugen, dass Marketing nicht Kostenfaktor, sondern lebenswichtige Investition ist, die sich rechnet, die Profit und Life-Time-Value liefert. Es gibt leider immer noch zu wenige Marketingakteure, die in ROI-Kategorien denken, die unter Wirkungsaspekten das Optimum an Kanälen auswählen und den Mut zu kreativ-radikalen Aktionen haben, die wirklich businessrelevante Werte kreieren.“