Deutsche Industrie erfährt starken digitalen Ruck – Marketer müssen Chancen für innovative Zukunftsausrichtung nutzen

Die aktuelle bvik-Studie „Digitalisierungsschub 2020 im B2B-Marketing“ zeigt deutlich: Die Corona-Krise hat einen echten Digitalisierungsschub in deutschen Unternehmen ausgelöst. Ein Umdenken und die Neuausrichtung der Marketing-Strategie sind nun gefordert, um zukünftig erfolgreich zu sein.

 

Die aktuelle bvik-Studie „Digitalisierungsschub 2020 im B2B-Marketing“ verzeichnet einen großen digitalen Ruck in deutschen Unternehmen. Bildquelle: bvik

 

• Krise als Treiber der Digitalisierung

• Effizienzsteigerung der internen Kommunikation

• Online-Marketing-Maßnahmen im Fokus

• Virtuelle Events gewinnen an Bedeutung

 

Die deutsche Industrie hat durch die Corona-Krise einen echten digitalen Ruck erfahren. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Digitalisierungsschub 2020 im B2B-Marketing“, die der bvik – der Industrie-Verband für Kommunikation & Marketing – gemeinsam mit marconomy und wissenschaftlich begleitet von der Hochschule der Medien Stuttgart durchgeführt hat. Die digitalen Veränderungen stellen sowohl Industrieunternehmen als auch Dienstleister und Agenturen sowie Messegesellschaften vor neue Herausforderungen, bieten aber auch zahlreiche Chancen. Ein Umdenken in den Unternehmen und die Neuausrichtung der Marketing-Strategie sind gefordert, um zukünftig erfolgreich zu sein. Vor allem die vermehrte Nutzung von Online-Marketing-Maßnahmen und die Etablierung virtueller Veranstaltungsformate stehen dabei im Fokus.

Krise als Treiber der Digitalisierung

Die Online-Befragung des bvik zeigt, dass die durch Corona ausgelöste Krise die Digitalisierung im deutschen Mittelstand vorangetrieben hat. So gaben fast 60 % der Befragten an, dass sich die digitalen Veränderungen aufgrund der Krise stark bis sehr stark auf ihr Unternehmen ausgewirkt haben. Dabei wurde aber auch deutlich, dass der Digitalisierungsgrad, den die Unternehmen bereits vor der Pandemie hatten, eine Rolle spielt. Denn klar ist: Bereits vor der Krise gab es einige Unternehmen, die eine Vorreiterrolle eingenommen haben und bei denen Digitalisierung schon lange eine große Relevanz hatte. Unternehmen, die bereits vor der Krise digitalaffin waren, haben die Digitalisierung aufgrund der Pandemie noch weiter vorangetrieben. Aber auch bei den nicht digitalaffinen Unternehmen findet ein Aufwachen statt, wie Prof. Dr. Klaus Thaler, Professor für Prozessplanung und Prozesssimulation an der Hochschule der Medien Stuttgart, die die bvik-Studie wissenschaftlich begleitet hat, erklärt: „Nicht digitalaffine Unternehmen berichten von einer geringeren Auswirkung der Veränderungen auf das Unternehmen. Jedoch hat auch bei diesen Firmen eine Sensibilisierung für digitale Themen und Tools stattgefunden.“

Effizienzsteigerung der internen Kommunikation

Der ausgelöste Digitalisierungsschub betrifft dabei die gesamte Kommunikation – sowohl intern als auch extern. So gaben 86 % der Befragten an, dass die interne Kommunikation von den digitalen Veränderungen durch die Corona-Krise beeinflusst wurde. „Viele Unternehmen hatten bereits vor der Covid-19-Pandemie verschiedene Technologien wie digitale Kommunikationsplattformen, Messenger- und Videokonferenzdienste und cloudbasierte Dienste im Einsatz. Die Situation mit zunehmenden Homeoffice-Tätigkeiten hat dazu geführt, dass die Befragten neue Technologien kennengelernt haben. Hierbei zeigen die Ergebnisse eine große Bereitschaft zur Übernahme dieser Technologien wie Live-Chats, Mitarbeiter-Apps oder E-Learning-Tools. Insgesamt stehen über 95 % der Studienteilnehmer neuen Technologien offen gegenüber“, beschreibt Ramona Kaden, Geschäftsführerin des bvik, die Veränderungen. Professor Dr. Thaler lobt diese hohe Bereitschaft zur Übernahme und langfristigen Nutzung der neu kennengelernten Technologien. „Die große Offenheit der Marketer gegenüber der Digitalisierung ist ein Zeichen für ein stattfindendes Umdenken sowie einen Wandel in den Unternehmen. Homeoffice und digitale Kommunikationsplattformen sind nun bei fast jedem Unternehmen eingeführt und werden auch langfristig fester Bestandteil der Kommunikation sein. Dadurch erfahren Unternehmen eine Effizienzsteigerung der internen Kommunikation.“

Online-Marketing-Maßnahmen rücken in den Fokus

Die bvik-Studie zeigt darüber hinaus auch große Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die externe Kommunikation und die Marketing-Strategien. Über die Hälfte der Teilnehmer aus Industrieunternehmen, Agenturen und Messegesellschaften gaben an, dass die Krise die Marketing-Strategie stark bis sehr stark beeinflusst hat – dies betrifft vor allem die kleineren Unternehmen mit bis zu 200 Mitarbeitern, wie Ramona Kaden deutlich macht: „Durch ausgefallene Messen und den fehlenden physischen Kontakt, hat sich die Kontaktaufnahme zu Neu- und Bestandskunden erschwert und die Kundenkommunikation komplett verändert. Bei den befragten Industrieunternehmen erkennen wir eine starke Tendenz zur vermehrten Nutzung von Online-Marketing-Maßnahmen, wohingegen Print-Maßnahmen immer weniger genutzt werden.“

Klar ist: Zukünftig wird es in allen Branchen verstärkt darum gehen, Kunden und Mitarbeiter über digitale Kanäle und ohne den gewohnten persönlichen Kontakt zu binden, Leads zu generieren und neue Kunden zu gewinnen. „Es wird immer wichtiger, den Kunden hochwertigen und relevanten Content, individualisiert auf die Bedürfnisse des Einzelnen, bereitzustellen. In diesem Zuge wird die Bedeutung von Marketing Automation elementar wichtig und erfolgsentscheidend. Es geht darum, echte Kauferlebnisse zu schaffen. Customer-Relationship-Management bekommt ein ganz neues Gesicht!“

Virtuelle Events gewinnen an Bedeutung

Darüber hinaus wird sich auch die Event-Landschaft nachhaltig wandeln. Laut der aktuellen Studie sind über 90 % der Befragten der Meinung, dass virtuelle Messen und Events die klassischen Messen und Events ergänzen werden. Angesichts der deutlich sinkenden Budgets, die die kürzlich veröffentlichte bvik-Studie „B2B-Marketing-Budgets 2020“ hervorgebracht hat, eine zusätzliche Herausforderung. „Marketer müssen Jahr für Jahr ihre ohnehin geringen Budgets mit harten Bandagen verteidigen. Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise in Form von Kürzungen sowie kurzfristigerer und vorsichtigerer Planung haben diese Situation noch verschärft. Sie stehen nun vor der Herausforderung, mit weniger Budget, mehr Kanäle zu bespielen“, erklärt Kaden.

 

Über die Studie:

Der bvik – der Industrie-Verband für Kommunikation & Marketing – hat gemeinsam mit seinem Mitglied marconomy und der Hochschule der Medien Stuttgart die Studie „Digitalisierungsschub 2020 im B2B-Marketing“ durchgeführt (Feldphase Mitte August bis Mitte September). Diese gibt Auskunft über den aktuellen Status der digitalen Transformation im deutschen B2B-Marketing und inwieweit die Krise Treiber für einen Digitalisierungsschub im B2B ist. Insgesamt haben fast 450 B2B-Marketer aus Industrie, Agentur- und Messelandschaft an der Befragung teilgenommen.
Die Studie ist ein wertvolles Benchmark-Tool, sie liefert einen umfangreichen Überblick der digitalen Transformation in den verschiedenen Branchen und hilft Marketern bei der Einordnung ihrer eigenen strategischen Überlegungen.
Weitere Informationen

Die detaillierten Ergebnisse stehen bvik-Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.
Nicht-Mitglieder können sich ein Management Summary auf der bvik-Webseite herunterladen oder die detaillierten Ergebnisse gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 250,- Euro zzgl. MwSt. bei der bvik-Geschäftsstelle unter geschaeftsstelle@bvik.org bestellen!