B2B Effie – Erzielen Sie Wirkung mit Ihrer Kommunikation!

[no_toc] Im bvik-Gespräch erklärt Jörg Dambacher (RTS Rieger Team), Jury-Vorsitzender des B2B Effie, welche Relevanz dieser Award für die Branche hat, worauf es bei einer Einreichung ankommt und, warum es sich lohnt dabei zu sein. Außerdem spricht der Experte über die große Bedeutung der Marke im B2B, die Kooperation mit dem bvik und zukünftige Herausforderungen für B2B-Marketer.

Jörg Dambacher, RTS Rieger Team
Geschäftsführer RTS Rieger Team und Jury-Vorsitzender B2B Effie

Jörg Dambacher wollte eigentlich Fußballer, Musiker oder DJ werden, eingestiegen ist er aber in die Werbung. Er studierte Werbewirtschaft an der Hochschule für Druck und Medien in Stuttgart. Währenddessen begann er 1986 ein Praktikum als Texter bei RTS Rieger Team. Er erkannte schnell das Potenzial der B2B-Marken und die Aufgaben, die sich daraus für eine Werbeagentur ergeben. Heute führt er die Geschäfte gemeinsam mit seinen Partnern Tim Bögelein und Anika Striffler.

Bildquelle: RTS Rieger Team

 

Inhaltsverzeichnis

bvik: Lieber Herr Dambacher, der GWA verleiht jährlich den Effie Award. Können Sie uns kurz sagen, worum es sich dabei handelt und was der USP des Effie ist?

Jörg Dambacher: Der Effie Germany unterscheidet sich von anderen Awards der Branche, indem er als Einziger nur nachweislich erfolgreiche Marketingkommunikation auszeichnet. Er lenkt damit den Fokus auf das, was wirklich zählt: den Wertbeitrag von Kommunikation zum Unternehmenserfolg. Er ist ein Leistungsnachweis für Unternehmen wie Agenturen. Zudem wird der Effie international in mehr als 50 Ländern nach vergleichbaren Kriterien vergeben. In Deutschland feiert er in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum, seit 1981 ist der Branchenverband GWA der deutsche Lizenznehmer.

Welche Relevanz hat der B2B Effie für B2B-Marken?

Dambacher: Insbesondere B2B-Marken mit ihrem nach wie vor teils indifferenten Verhältnis zum Thema und ihrer besonderen Mentalität in der Betrachtung von Kommunikation bekommen durch den Effie die Chance, die eigene Perspektive zu verändern. Wir erleben in unserer Agentur immer noch Zweifel an der Wirksamkeit von Kommunikation und Marke auf Seiten der Auftraggeber bei gleichzeitig überraschend geringen Ambitionen, sich in irgendeiner Weise mit Messbarkeit zu beschäftigen. Sprich: Es wird was gemacht, aber man lebt lieber mit der Ungewissheit. Wer aber zu Anfang eines Projekts über Messbarkeit nachdenkt, der beginnt, Ziele anders zu definieren, die Aufgabe neu zu betrachten und letztendlich auch mit seiner Agentur anders darüber zu reden. Der Effie hat die Kraft, einiges zu verändern.

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für B2B-Unternehmen angesichts des großen Wettbewerbs, seine eigene Marke zu stärken? Wie gelingt dies Unternehmen?

Dambacher: Die Marke ist meines Erachtens im B2B das letzte, große unausgeschöpfte Potenzial der Unternehmen, sich vom Wettbewerb zu unterscheiden. Gleichzeitig ist es der einfachste Weg, sich dauerhaft unverwechselbar und begehrlich zu machen. Es klingt schon ein wenig schizophren, aber die deutschen Weltmarktführer haben sich ihren Ruf auf der Basis herausragender Technologien, Innovationen und einzigartiger Qualität erarbeitet. Sie leben von diesem Ruf, von dieser Reputation. Und sie geben gleichzeitig im Verhältnis viel zu wenig Geld dafür aus, diesen Ruf zu verbreiten, zu pflegen, zu entwickeln.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des B2B Effie in den letzten Jahren?

Dambacher: Wir sind ja 2005 mit dem Profi Award gestartet. Ein Preis, der bewusst das Thema B2B-Marke in den Mittelpunkt stellte. Durch die Zusammenarbeit mit dem GWA ergaben sich schnell Überlegungen, den Profi in den B2B Effie zu überführen und ich bin mehr denn je glücklich, dass wir diesen Schritt gemacht haben. Wir verzeichnen stetig steigende Einreichungen in höchster Qualität, regen Zulauf kompetenter Menschen für die Jurys, bieten mit dem Effie Kongress, in dem auch die B2B-Gewinner präsentiert werden, eine sensationelle Möglichkeit zum Erkenntnisgewinn und feiern, sobald es das Virus wieder erlaubt, eine rauschende Gala. Also alles bestens!

Natürlich gibt es im B2B-Bereich zahlreiche Awards und Auszeichnungen. Warum ist die Teilnahme am B2B Effie für Agenturen und Unternehmen besonders attraktiv?

Dambacher: Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Basis des Effie ist die nachgewiesene Wirkung der Kommunikation. Wer einen Effie gewinnt, hatte also einen positiven Effekt mit dem, was er tat. Das stärkt einerseits das Standing der Agenturen. Andererseits dürfte das den Marketing-Abteilungen in den Unternehmen zu einer veränderten Wahrnehmung verhelfen. Man verhandelt leichter über Budgets, verdient sich internen Respekt. Insgesamt also eine Art „Win-Win-Win“-Situation’: Wirkung erzielt, Preis abgeholt, Ansehen gewonnen.

Welche Tipps haben Sie als Jury-Vorsitzender für die Einreicher? Worauf legen Sie besonderen Wert, beziehungsweise, was müssen Unternehmen bieten, um möglicherweise die begehrte Auszeichnung zu erhalten.

Dambacher: Vielleicht erlauben Sie mir zunächst den Hinweis, dass ich als Jury-Vorsitzender keine Stimme habe, ich moderiere und sorge für einen korrekten Ablauf der Jurysitzungen. Meine Tipps: Definieren Sie, bevor Sie ein Projekt angehen, welche Erfolgskriterien Sie anlegen und wie Sie diese messen wollen. Fordern Sie für die Ausführung Ihrer Arbeit höchste Kreativität und handwerkliche Qualität ein. Ich habe festgestellt, dass beides in der Regel Hand in Hand geht: Die einfallsreichsten Maßnahmen waren oft genug auch die wirkungsvollsten. Was ja nicht gerade überraschend ist und vom Gunn-Report in der Vergangenheit auch bewiesen wurde. Setzen Sie sich auf den Stuhl der Jury und bedenken Sie bitte, dass in einer ersten Runde pro Jury 20 und mehr Cases zu lesen und zu beurteilen sind. Schreiben Sie also einen in sich schlüssigen, für die Jury klar nachvollziehbaren, einfachen Case für die Einreichung. Legen Sie für die Einreichung weniger Wert auf Formalien und mehr auf den Inhalt.

Im Rahmen des TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION (TIK) 2021 – der Leuchtturm-Veranstaltung der B2B-Branche – kooperieren Sie mit dem bvik. Wie kam es zu dieser Kooperation und was versprechen Sie sich davon?

Dambacher: Das ist ja nicht unser erster Anlauf für eine Kooperation. Wir haben bereits beim Profi Award einiges gemeinsam auf die Beine gestellt und ich denke, dass es einfach naheliegt, wenn bvik und GWA mit ihrer hohen Überschneidung an Interessen eine intensive, gesunde Partnerschaft pflegen. Der Kerngedanke des Effie kann hier noch einmal ein paar zusätzliche Aspekte hinzuaddieren. Ich erhoffe mir ehrlich gesagt eine ganze Menge für die Zukunft von diesem Neuanfang.

Der TIK 2021 steht unter dem Motto: „B2B-Marketing der Zukunft: Purpose – Performance – People“. Sie sind seit vielen Jahren im B2B-Marketing zuhause. Was verbinden Sie mit diesem Dreiklang?

Dambacher: Spontan löst der Dreiklang in mir das gute Gefühl aus, dass es sich beim TIK 2021 um eine spannende, interessante, ereignisreiche Veranstaltung handeln wird. Ich finde es bemerkenswert, dass das Thema Marke für B2B-Unternehmen wieder mehr in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Mir persönlich ging es die letzten Jahre in unserer Branche viel zu sehr um Automatisierung, KI, Data, Digitalisierung und so weiter. Alles ohne Frage wichtige Themen, denen sich Agenturen und Unternehmen stellen müssen. Aber ohne Marke, ohne Kenntnis darüber, wer ich sein will, wie ich von meinen Zielgruppen wahrgenommen und erlebt werden will, warum es mich gibt und warum das irgendjemanden interessieren soll, sind diese Themen richtungs-, sinn- und somit wirkungslos.

Zum Schluss würden wir noch gerne einen Blick in die Zukunft werfen. Sie sind ein echter Marketing-Experte. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, vor denen B2B-Marketer zukünftig stehen und wie können diese gemeistert werden?

Dambacher: B2B-Marketer befinden sich aktuell in einer spannenden Situation. So kurz wie möglich erzählt: Die Digitalisierung verlängert die Pre-Sales-Phase mehr und mehr, Interessenten gehen besser vorbereitet und genauer informiert immer später auf den Vertrieb zu. Dessen Einflussbereich verkürzt sich und schwindet zusehends. Die Bedeutung der Unternehmen für die Kunden verändert sich, vom Hersteller von Produkten zum Lösungsanbieter und Ansprechpartner. Gleichzeitig stehen den Unternehmen bereits heute werthaltige Daten über Kundenverhalten, Kundeninteressen, Pains und Gains zur Verfügung. Nicht gelöst ist in der Regel, wer im Unternehmen diese Erkenntnisse zusammenträgt, interpretiert, versteht und Verantwortung für die Umsetzung trägt. Aus meiner Sicht kann das nur auf eine bedeutendere Rolle fürs Marketing im Unternehmen hinauslaufen. Und die Herausforderung für den B2B-Marketer wird meines Erachtens sein, die Führungskräfte davon zu überzeugen, vom vertriebs- oder technologiegetriebenen Unternehmen in Richtung von marketinggetriebenen Unternehmen zu schwenken und alle Abteilungen im Haus für diesen Change begeistern und mitzunehmen.

 


Weiterführende Inhalte: „Effie“ und „TIK 2021“

 

Derzeit laufen die Einreichungen für den B2C, B2B sowie Health Effie 2021. Bis zum 10. Juni 2021 können sich Agenturen, Unternehmen und Institutionen mit erfolgreichen Kommunikationslösungen auch aus dem B2B-Marketing bewerben. Die Hürden für die Einreichung wurden in diesem Jahr reduziert, die Gebühren zum Vor-Corona-Niveau halbiert.
Alle Informationen zur Einreichung

 

 

„B2B-Marketing der Zukunft: Purpose – Performance – People“ – das ist das Motto des diesjährigen TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION 2021 (#TIK2021), der am 29. September als hybrides Event durchgeführt wird. Beim großen B2B-Kongress erleben Sie hochkarätige Keynote-Speaker, renommierte Experten und Best Cases aus der Industrie entweder live vor Ort im veranstaltungsforum fürstenfeld (Fürstenfeldbruck) oder im digitalen TIK TV-Format live von der TIK Bühne.

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