The Power of Many: Gemeinsam wachsen durch Co-Creation

In unsteten, von Fachkräftemangel, Brain Drain und hohen Krankenständen geprägten Zeiten, müssen sich Arbeitgebende neu aufstellen und sich neuen Prozessen öffnen – zum Beispiel der Co-Creation. Nicht nur um kundenorientierte Lösungen und Produkte zu entwickeln, sondern auch um den stärker werdenden Wunsch von Mitarbeitenden nach Selbstverwirklichung und Sinnhaftigkeit in der eigenen Arbeit entgegenzukommen. Co-Creation kann so zur Bindung von Mitarbeitenden beitragen. Sie ist zwar eine nicht unbedingt ganz neue Methodik, doch sie hat das Potenzial eine Kultur der Partizipation in Organisationen tiefgreifend zu etablieren. Davon können Arbeitgebende und Arbeitnehmende gleichsam profitieren.

Andreas Laube, MCI Deutschland GmbH
Geschäftsführer

Andreas Laube, seit 2016 Geschäftsführer von MCI Deutschland, hat die Agentur in den letzten Jahren zu einem Full-Service-Partner für kreative Kommunikationserlebnisse und deren Umsetzung entwickelt. Mit den Erfahrungen aus der Live-Kommunikation und den erweiterten Möglichkeiten des Storytelling durch kreative Technologie wissen er und seine Teams, dass diese Lösungen besonders kreativ, innovativ und nachhaltig in ihrer Wirkung sind, wenn sie mit allen Beteiligten gemeinsam und aus Zielgruppenperspektive entwickeln werden. Denn Co-Creation motiviert Menschen, ist sinnstiftend, hebt Innovationspotentiale und fördert das gemeinsame Verständnis für die Sache und füreinander.

Bildquelle: MCI Deutschland GmbH

Sinnstiftung auf Augenhöhe

Wenn man Google befragt, findet man als Beispiele für erfolgreiche Co-Creation zumeist jene, in denen Co-Creation als Value Co-Creation oder Customer Co-Creation im B2C-Bereich eingesetzt wurde – ein durchaus naheliegender Ansatz. Die Methode kann jedoch mehr als „nur“ Kunden einbeziehen, Produkte weiterentwickeln, um so Entwicklungskosten zu reduzieren.

Wir alle erleben täglich den Druck, der durch Gesellschaft, Geopolitik und Technologietransformation auf uns einwirkt. Das Gleich frisst die Innovationen des Jetzt, das Heute rinnt durch unsere Hände wie Sand – wir durchleben eine stete Schrumpfung der Gegenwart.

Mehr denn je sind wir als MCI deshalb von einer Sache überzeugt: Alleine geht es nicht! Unter der Überschrift The Power of Many forciert MCI aktuell ein internes Entwicklungsprogramm. Sein Ziel: Der bewusste Einsatz von Co-Creation im B2B in allen Projektphasen zur Stärkung der Innovationskraft und Unternehmenskultur.

Ziel ist es nicht, sich gegen den Druck zu stemmen, sondern ihn aufzunehmen, möglichst sinnhaft zu verteilen, alle Mitarbeitenden aktiv zu involvieren und ihn im besten Fall als treibende Kraft zu nutzen. In unserer internen Arbeit, aber auch vor allem in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Wir setzen daher auf die Kraft autark handlungsfähiger Teams, schneller Kommunikation und Kooperation auf Augenhöhe.

Was macht Co-Creation im B2B anders?

Sie schafft neue Verbindungen. In vielen Unternehmen arbeiten Abteilungen häufig noch getrennt in kaskadischen Strukturen an den Prozessschritten oftmals komplexer Projekte. Co-Creation bringt Experten unterschiedlicher Abteilungen und Organisationen gleichberechtigt für Projekte an einen Tisch – am besten mit dem ersten „Spatenstich“. So werden die Grundlagen eines Projekts von allen Projektbeteiligten gemeinsam gelegt, Parameter, KPIs, Projektziele und Aufgaben gemeinsam reflektiert und definiert.

Warum dies gut ist? Es macht Teams schnell und handlungsfähig. Außerdem werden alle Beteiligten involviert, gesehen, gehört und haben Einfluss auf das Ergebnis. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Ergebnisse eines Projekts, sondern auch nachhaltig auf die Kultur einer Organisation – und damit starken Einfluss auf die Bindung und Entwicklung von Mitarbeitenden. Die fünf stärksten Gründe für Co-Creation im B2B jenseits der Ideenfindung haben wir wie folgt zusammengefasst:

Identifikation

Eine wichtige Zutat für die erfolgreiche Bindung von Mitarbeitenden. Menschen, die sich im Co-Creation-Prozess aktiv einbringen dürfen, haben „ein eigenes Eisen im Feuer“. Wer Ideen an den Tisch bringt, will wissen, wie es mit diesen weitergeht. So wird aus einem Projekt „mein Projekt“, aus einer Aufgabe wird „meine Leidenschaft“.

Motivation

Durch Co-Creation wird die eigene Arbeit persönlich und sinnstiftend. Sinnstiftung ist der Superboost unter den Motivationen – mitgestalten, mitbestimmen, etwas zählen. Gut geführte Co-Creation-Prozesse motivieren Menschen zum Mitdenken, weil sie ihre Ideen, Erfahrungen und Expertisen einbringen dürfen.

Potenziale

Die Arbeit in einem cross-funktional aufgestellten Co-Creation-Team bietet viel neuen Input und nicht selten die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und zu lernen. Manche Teammitglieder entwickeln dabei ganz neue Stärken und Fähigkeiten, die sie über ein Projekt hinaus weiterentwickeln und einbringen können.

Empowerment

Vertrauen und Agieren auf Augenhöhe sind Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Co-Creation. In diesen Zusammenhängen erleben Mitarbeitende oft große Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es entsteht zudem ein größeres Verantwortungsbewusstsein für den selbst gewählten Arbeitsprozess. Dies setzt natürlich ein unmissverständliches Commitment von Führungskräften voraus, die einen solchen Prozess führen und anleiten und ihn nicht bestimmen wollen.

Stärkere Ergebnisse

Organisationsübergreifende Co-Creation (z.B. Agentur x Kunde) ist die effektivste Methode für punktgenaue Kreation und Umsetzung in allen Projektabschnitten. Team-Arbeit und
enge Abstimmungen verhindern Stille-Post-Kommunikation, Elfenbeinturm-Kreationen und helfen, Missverständnisse vorzubeugen. Alle Prozessbeteiligen sind eben näher dran am Prozess.

Das Team macht’s.

Co-Creation-Prozesse sind dabei so individuell wie die Projekte, für die sie entwickelt werden und die Menschen, die Teil eines Teams sind – es gibt kein One-size-fits-all. Dies fängt bei der Teamzusammenstellung an. Die projektorientierte Vorgehensweise der Co-Creation bietet die Möglichkeit, immer neue Konstellationen zu finden und Mitarbeitende neu miteinander zu verknüpfen. Zudem können Mitarbeitende auch punktuell zu einem Projekt beitragen (z. B. in einem Brainstorming), ohne dauerhaft Teil eines festen Projektteams zu sein.

Aber auch kurzzeitige Partizipation kann bereits ein hohes Maß an Identifikation und Bindung schaffen, weil sie Abwechslung im Arbeitsalltag schafft. Außerdem bieten offene Co-Creation-Prozesse Einblicke in die Arbeitsweisen anderer Fachbereiche und erzeugen so ein tieferes Verständnis für die Arbeit und Prozesse einer Organisation.

Wichtig ist es, den Co-Creation-Prozess für alle Beteiligten transparent zu halten und Ergebnisse und Erfolge, aber auch Fehlschläge offen zu kommunizieren.

Unser Fazit

Co-Creation ist eine wirksame Methodik, um Bindungen in allen Unternehmensbereichen aufzubauen und zu festigen, weil Mitarbeitende zu Teilhabenden werden können. Dies gilt für externe wie interne Beziehungen zwischen Mitarbeitenden, Führungskräften, Partnern und Kunden. Sie setzt dafür eine offene und gleichberechtigte Kultur des Vertrauens voraus. Ist diese gegeben, kann Co-Creation im B2B einen Wert darstellen, der, ob seines hohen Maßes an Sinnstiftung, mit der Frage nach dem Gehalt durchaus mithalten kann.

Gemeinsam wertschöpfen mit Co-Creation: mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem kostenlosen Leitfaden!


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