Digitale Chancen für die Zukunft nutzen

Ist KI nur ein Werkzeug oder ein Partner, der ein neues Level an operativer und kreativer Exzellenz im Marketing ermöglicht? Carolin Durst berichtet beim TIK 2024, wie KI-Tools die Landschaft des Marketings neu gestalten, indem sie innovative Lösungen für aktuelle Probleme bieten und gleichzeitig neue Möglichkeiten für Kreativität und Kundeninteraktion eröffnen. Erfahren Sie schon jetzt in unserem Blog, welche unerwarteten Benefits im Einsatz von KIs noch schlummern!

TIK 2024 Referentenportrait Caro DurstProf. Dr. Carolin Durst
Professorin für Digital Marketing & Scientific Director bei ITONICS

Prof. Dr. Carolin Durst lehrt und forscht im Bereich B2B Digital Marketing zu den Themen strategisches Content Marketing und Go-to-Market-Strategien. An der Hochschule Ansbach leitet sie den Masterstudiengang Digital Marketing, ist Scientific Director der ITONICS GmbH und Autorin des B2B Digital Marketing Playbook.

Bildquelle: ©Hochschule Ansbach

 

bvik: Sie sind Professorin für Digital Marketing. Wie schnell ändern sich in diesem Feld die Studieninhalte, wie volatil ist die digitale Marketingwelt?

Durst: Die Änderungsgeschwindigkeit in der digitalen Marketingwelt ist sehr hoch. Die Studieninhalte müssen permanent überprüft und aktualisiert werden – das ist ganz schön anstrengend und manchmal beneide ich die Kolleg:innen, die Grundlagen der Statistik oder VWL unterrichten. Aber es ist natürlich auch spannend am Puls der Zeit zu bleiben, Marketing Trends zu verfolgen und zu schauen, wie sich dadurch das Tätigkeitsfeld im Marketing verändert. Gleichzeitig bleiben auch viele Themen konstant: Wie die Grundlagen von Customer Insights, Marketingstrategie oder die Modelle zur Kundenkommunikation.

In der Forschung sind Sie der Industrie oft einen Schritt voraus – Wann haben Sie angefangen KI-Tools, als ernstzunehmende Player zu betrachten?

Kurz: Digitales Marketing lebt von Daten und Informationssystemen. Wir arbeiten schon immer mit Tools und Methoden, um Prozesse zu automatisieren, um bessere Entscheidungen zu treffen oder ein besseres Kundenerlebnis zu bieten. In E-Commerce Shops werden schon seit vielen Jahren Empfehlungssysteme eingesetzt, die auf Basis von Collaborative Filtering oder einer Warenkorbanalyse Empfehlungen für den nächsten Kauf aussprechen. Viele dieser Ansätze zielen darauf ab, eine Vorhersage für zukünftiges Kundenverhalten zu treffen.

Als OpenAI seinen Chatbot „ChatGPT“ im November 2022 veröffentlicht hat, wurde jedoch ein ganz neues Kapitel der Künstlichen Intelligenz aufgeschlagen: Mit der generativen KI haben wir ein Tool an der Hand, das in der Lage ist, Texte, Bilder, Videos und andere Daten zu erstellen. Ein absoluter Game Changer im digitalen Marketing!

Darüber sprechen Sie auch beim TIK 2024, worauf können sich die Teilnehmenden in Ihrem Beitrag schon jetzt freuen?

In meinem Vortrag spreche ich über verschiedene KI-Tools, die vielfältigen Möglichkeiten in der Anwendung und zeige Best Practices. Damit die KI-Integration fliegt, benötigen Marketer aber mehr als nur die Tools – mehr verrate ich noch nicht.

Das Thema KI ist im Marketing in aller Munde: Jeder experimentiert mit generativen KIs und dennoch glauben nach unserer aktuellen Studie des Trendbarometer 2024 nur 50% der teilnehmenden Marketer, dass generative KI im Laufe des Jahres 2024 standardmäßig für die Content-Produktion genutzt werden wird. Wie bewerten Sie diese Einschätzung? Was ist Ihre Meinung?

Die Zahlen überraschen mich nicht. Es liegt sicher an dem Wort „standardmäßig“ und spiegelt zusätzlich – trotz zunehmender Popularität – die Skepsis gegenüber solchen Technologien wider. Viele regulatorische und ethische Fragen bzgl. des Einsatzes von KI-Tools sind noch nicht geklärt. Weiterhin gibt es Bedenken hinsichtlich der Qualität und Originalität des von KI generierten Inhalts. Setzt man auf die Entwicklung eigener Sprachmodelle, ist dies mit größeren finanziellen Investitionen verbunden. Dies sind nur ein paar Argumente, die immer wieder im Zusammenhang mit KI-Tools genannt werden. Diese Skepsis – oder besser gesagt ein kritischer Umgang mit KI-Tools – finde ich sehr wichtig. In meiner Einschätzung wird es weiterhin eine Kluft geben zwischen dem, was technologisch möglich ist, und der Bereitschaft der Industrie, diese Technologien vollständig zu adoptieren.

Als Professorin sind Sie direkt an der Schnittstelle zur nächsten Marketing-Generation. Welche Chancen und ungenutzten Potenziale sehen Sie in der strategischen und transparenten Nutzung neuer Technologien zur Positionierung als spannender und zukunftsorientierter Arbeitgeber?

Da unsere Studierenden während des Studiums mit innovativen und etablierten Marketing-Tools – von CMS-Systemen über SEO oder Social Media Listening Tools bis hin zu GenAI Tools – arbeiten, möchten sie diese natürlich auch in ihrer täglichen Marketingarbeit einsetzen. Meine Absolvent:innen suchen daher gezielt nach Arbeitgebern, die innovativ sind und die neuesten Tools nutzen. Ein Unternehmen, das sich als führend in der Anwendung neuer Technologien positioniert, kann sich als attraktiver und zukunftsorientierter Arbeitgeber darstellen. Dies zieht nicht nur Talente an, die technisch versiert sind, sondern auch solche, die in einer zukunftsorientierten Umgebung arbeiten möchten.

Welche Themen und Werte nehmen Sie bei der jungen Generation außerdem als entscheidende Jobfaktoren wahr? Was sehen sie als ihre besonderen Stärken an?

Zu meiner Studienzeit war es wichtig, für große Brands zu arbeiten. Im Lebenslauf musste Siemens, IBM, adidas, Procter & Gamble usw. stehen. Nur dann – so war der weit verbreitete Glaube – hat man Chancen auf einen guten Job. Das ist meinen Studierenden heute weniger wichtig. Sie suchen einen Job, der sie erfüllt, ihnen Spaß macht und ein Arbeitsumfeld auf Augenhöhe bietet. In diesem Zusammenhang sind die Themen Diversität, Nachhaltigkeit und flache Hierarchien relevant. Für die Generation Z ist es wichtig, dass Unternehmen gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernehmen. Ich bin keine HR-Expertin, aber ich sehe die besonderen Stärken in der Affinität zu neuen Technologien sowie der großartigen Kreativität dieser jungen Generation. Mir macht es auf jeden Fall jeden Tag Spaß, mit meinen Studis zu arbeiten.

Worauf freuen Sie sich beim TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION 2024 am meisten?

Da ich ein durch und durch neugieriger Mensch bin, freue ich mich am meisten darauf, interessante Personen zu treffen und Neues aus der Marketingwelt zu erfahren!


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