Digitaler, personalisierter, smarter – so wird das Marketing-Jahr 2021

Die Corona-Krise hat zu einem digitalen Ruck geführt, der Unternehmen zum Umdenken gezwungen und die Kommunikation nachhaltig verändert hat. Marketing-Experte Martin Philipp erklärt, welche Trends das Marketing 2021 bestimmen werden. Marketing Automation und eine (hyper)personalisierte Kommunikation stehen dabei im Fokus.

Martin Philipp, SC-Networks GmbH
Geschäftsführer

Martin Philipp hat über 20 Jahre Erfahrung im Online-Marketing und dem digitalen Vertrieb von erklärungsbedürftigen, anspruchsvollen Produkten und Lösungen. Er ist Mitgeschäftsführer der SC-Networks GmbH, Hersteller der „Made in Germany“ Marketing-Automation-Plattform Evalanche, und verantwortlich für die Neukundengewinnung und Kundenbegeisterung.

Bildquelle: Frank Beer 

 

Der Digitalisierung hat das Jahr 2020 einen enormen Schub verpasst. Für zahlreiche Marketer hat es vor allem neue Herausforderungen mit sich gebracht – von gesetzlichen Neuerungen bis hin zur Krisen-Kommunikation aufgrund der Corona-Pandemie. Auch für das kommende Jahr herrscht in vielen Branchen Unsicherheit. Darum gilt es mehr denn je, die Kommunikation optimal auszurichten, um den Kontakt zu den eigenen Zielgruppen aufrechtzuerhalten und Kundenbeziehungen zu stärken. Die folgenden fünf Trends werden das Marketing-Jahr 2021 nachhaltig prägen:

Hyperpersonalisierung für mehr Aufmerksamkeit

Bei einem täglichen E-Mail-Aufkommen von über 850 Milliarden E-Mails in Deutschland, gilt es sich gezielt abzuheben. Wer seine Zielgruppe neugierig machen und begeistern will, darf nicht nur Mailings und Newsletter thematisch auf die individuellen Vorlieben abstimmen und eine persönliche Anrede als ausreichend betrachten. Daneben müssen die angeteaserten Landingpages – sobald der Mail-Empfänger den Link klickt – anhand der Profildaten in der Marketing-Automation-Lösung eine personalisierte Variante ausgeben, die optimal zu den jeweiligen Eigenschaften und Bedürfnissen des Nutzers passen. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, bedarf es technologischer Unterstützung, die die Personalisierung weitestgehend automatisiert.

Künstliche Intelligenz und Machine Learning für treffsichere Botschaften

Für das Mehr an Personalisierung und Marketing-Botschaften, die wirklich ins Schwarze treffen, müssen Unternehmen ihre Zielgruppe noch besser kennenlernen. KI und Machine Learning bieten vielfältige Möglichkeiten, um etwa durch Predictive Analytics das Verhalten sowie die Bedürfnisse der Zielgruppe vorherzusagen und daraufhin passende Inhalte oder Angebote zu erstellen. Im E-Mail-Marketing können smarte Mechanismen schon bald die Empfänger-Segmentierung verfeinern und den Versandzeitpunkt individuell optimieren. So erhalten potenzielle Kunden zum exakt besten Zeitpunkt die richtige Information, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Extra-Bonus: Dank intelligenter Algorithmen lassen sich Marketing-Prozesse künftig noch einfacher und effizienter gestalten.

Europäische Softwarelösungen für rechtskonformes Marketing

Auch das Thema Datenschutz bleibt weiter relevant im Marketing. Aufgrund des im Sommer 2020 gekippten Privacy-Shield-Abkommens müssen sich Marketer neu orientieren, die bislang auf gängige US-Tools oder auf Anbieter, die ihre Daten in die USA transferieren, gesetzt haben. Alternativen gibt es bereits: So bieten viele deutsche und europäische Softwarehersteller Serverstandorte innerhalb der EU, ein rechtskonformes Consent-Management sowie datenschutzkonforme Privacy-by-Design- und Privacy-by-Default-Standards. Außerdem können sie Zertifikate für Datenschutz und -sicherheit nachweisen. Genau das sind die Punkte, auf die Unternehmen 2021 bei Einsatz von Marketing-Tools achten sollten.

Wachsende Akzeptanz für das Digitale

Für ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Marketing muss die Digitalisierung noch weiter voranschreiten. Hier hat das vergangene Jahr eine gute Basis geschaffen: digitalisierte Marketing- und Vertriebsprozesse, virtuelle Kollaboration, Online- und Hybrid-Events oder einfach die schnelle Kommunikation zu allen Stakeholdern über digitale Kanäle haben klar die Vorteile der Digitalisierung offenbart. Und die Akzeptanz dessen, was digital möglich ist, wird auch im kommenden Jahr steigen. Unklar ist, wie sich die Corona-Situation weiterentwickelt. Aber online findet sich immer ein Weg. Daher ist es für Unternehmen unverzichtbar, sich digital optimal aufzustellen, damit der Kontakt zu den eigenen Stakeholdern zu keiner Zeit abreißt.

Persönliche und authentische Kommunikation – auch auf digitalen Wegen

Ein wichtiger Faktor – auch und vor allem bei der digitalen Kommunikation – ist und bleibt die richtige Strategie und natürliche Authentizität in der Kommunikation. Nur so positionieren sich B2B-Unternehmen als verlässliche Ansprechpartner beziehungsweise Stabilisatoren in den nach wie vor schwierigen Zeiten. Damit haben sie selbst auch die besten Chancen, diese gut zu bewältigen. Die vielfältigen Möglichkeiten des E-Mail-Marketings liefern hier eine gute Grundlage, um für jede Zielgruppe, jedes Szenario eine passende Kommunikationsstrategie anzuwenden – effizient und wirkungsvoll.

Fazit

Entscheidend im kommenden Jahr wird es sein, was Marketer aus 2020 gelernt haben. Wer noch nicht die Weichen in Richtung digitale Kommunikation gestellt hat, um die Kontaktwege zwischen Unternehmen und Zielgruppe zu verbreitern, sollte das ganz weit oben auf die Agenda für 2021 setzen. Darüber hinaus gilt es, zukünftig das Marketing noch personalisierter und smarter – aber natürlich immer auch rechtskonform – zu gestalten.

 


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