7 B2B-Marketing-Mythen in Digitalisierungsprojekten
Die Zahl 7 spielt seit jeher eine besondere Rolle – sei es in der Märchenwelt, in Sprichwörtern oder in Liedtexten. Auch heute begegnen Digitalisierungs- und Marketingverantwortliche dieser besonderen Zahl in unserem Beitrag – allerdings in Form von sieben B2B-Marketing-Mythen.
Von Strategie, Kampagne und Content bis hin zu Themen wie CMS, Marketing Automation oder Customer Research – B2B-Marketing-Mythen sind überall zu finden. Wir decken die wahren Hintergründe dieser Annahmen auf und beleuchten, wie sie die verschiedenen Bereiche potenziell beeinflussen können. Neugierig geworden? Dann begleiten Sie uns im folgenden Blogbeitrag auf eine aufschlussreiche Reise.
Inhaltsverzeichnis
Mythos 1: So beständig wie unsere Welt: Die Digital Marketing-Strategie.
Eine digitale Marketingstrategie für die Ewigkeit – wer hätte das nicht gerne? Doch gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist nichts so beständig wie der Wandel. So ändern sich Technologien, Marktbedingungen und Trends ständig, weshalb die Ausrichtung des eigenen Unternehmens regelmäßig hinterfragt und angepasst werden muss. Nur so gelingt es, mit dem Wandel Schritt zu halten.
Wollen B2B-Marketer auch in Zukunft ihre Zielgruppen erreichen, Kanäle effizient bedienen und Budgets sinnvoll einsetzen, muss auch die Strategie in regelmäßigen Abständen angepasst werden. Die eine finale digitale Marketingstrategie gibt es also nicht, vielmehr braucht es Zeit, Ressourcen und Methodik, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und langfristig erfolgreich zu sein.
Mythos 2: Customer Research? Das wird teuer, langwierig und ist unnötig.
Für viele stellen Kundenbefragungen ein zeitaufwändiges und teures Feld des Marketings dar. Auch oft gehört: „Wir wissen, was unsere Zielgruppe will!“. Bei genauer Betrachtung wird schnell deutlich, dass diese Sichtweise zu kurz greift und die potenziellen Vorteile von Customer Research außer Acht lässt. Customer Research gibt Aufschluss darüber, welche Vorlieben und Herausforderungen die eigene Zielgruppe hat, welche Verhaltensmuster sie an den Tag legt und wie sich Kundenbedürfnisse und -präferenzen ändern. Fehlen diese Informationen, werden Entscheidungen ohne eine fundierte Grundlage getroffen. Was viele Unternehmen nicht wissen: Auch kleine Befragungen mit zwei bis drei Zielkunden liefern bereits wertvolle Erkenntnisse. Kundenorientierte Unternehmen wissen, dass Customer Research kein überflüssiger Luxus ist, sondern ein wertvolles Werkzeug, um ihre Kunden besser zu verstehen und erfolgreich auf dem Markt zu agieren.
Mythos 3: Marketing-Kampagnen sind nur was für B2C.
Der Mythos, dass Marketing-Kampagnen nur für B2C-Unternehmen relevant sind, ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Es ist richtig, dass B2C-Unternehmen oft auffälligere und offensichtlichere Marketing-Kampagnen haben. Zumeist liegt das begründet in direkten Kundenbeziehungen und Produkten, die für breite Verbrauchermärkte bestimmt sind. Das bedeutet aber keineswegs, das B2B-Unternehmen auf Marketing-Kampagnen verzichten sollten.
Komplexe Produkte können der Zielgruppe über Whitepaper oder Webinare erklärt werden. Vertrauens- und Markenaufbau durch gezielte Kommunikation hilft auch im B2B, potenzielle Kunden zu überzeugen. Mit der richtigen Strategie und Ausrichtung können im B2B-Umfeld bereits mit kleinen Kampagnen auf Kanälen wie Google Ads, Bing oder LinkedIn positive Effekte erzielt werden.
Mythos 4: Texte schreibt uns nur noch die KI.
KI ist auf dem Vormarsch – vor allem im Content-Bereich sind KI-Tools längst angekommen und scheinen die Arbeit von Content-Expert*innen ersetzen zu können. Obwohl KI viele Vorteile bietet, wie die schnelle Generierung von Ideen und die Fähigkeit, verschiedene Sprachstile zu erfassen, braucht es für komplexere Aufgaben wie UXWriting die menschliche Komponente.
Gerade wenn es um die Markensprache, die Zielgruppen und deren Vorerfahrungen, Ängste und Unsicherheiten, Wording Guidelines, Lauflängen oder sprachliche Besonderheiten geht, sind menschliche Fähigkeiten unersetzlich. Auch die Frage des Urheberrechts ist im Zusammenhang mit KI noch nicht geklärt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tätigkeiten wie Planung, Koordination, Qualitätssicherung, Abnahme und Go-Live von Menschen durchgeführt werden müssen und KI (zumindest noch) nicht vollständig die Fäden in der Hand halten kann.
Mythos 5: Von einem System auf das andere. Ist doch ganz einfach!
Moderne CMS- und E-Commerce-Plattformen bieten eine effiziente Möglichkeit, Inhalte zu verwalten, Produkte online zu verkaufen und eine attraktive Online-Präsenz aufzubauen. Der Wechsel von einem System zum anderen scheint einfach, ist es aber nicht. Denn jedes System hat seine Vor- und Nachteile und wurde meist individuell an die Unternehmensbedürfnisse angepasst. Jeder CMS- oder Shopsystemwechsel ist ein komplexer Prozess, der gut geplant werden sollte. Wichtig ist die Auswahl geeigneter Anbieter, die Berücksichtigung der jeweiligen Funktionalitäten, die Entwicklung einer Content-Strategie und eine sorgfältige Migration.
Mythos 6: Customer Experience kann man nicht messen.
Da viele B2B-Marketer glauben, dass die Messung der Customer Experience eine unlösbare Herausforderung ist, wird dieses Thema von vielen Unternehmen vernachlässigt. Dabei ist die Customer Experience ein wesentlicher Aspekt für die Positionierung von Unternehmen und Marken im Marktgeschehen und durchaus messbar. Zur datenbasierten Bewertung der Customer Experience kann auf verschiedene Datenquellen zurückgegriffen werden. Dazu zählen Nutzer- und Kundenprofile, Online-Shops, Websites, Social Media, Marketingkampagnen oder auch Nutzerbewertungen. Die Verwendung von etablierten Leistungskennzahlen wie dem Customer Lifetime Value (CLV) sowie der Einsatz von verschiedenen Methoden der Datenerfassung wie Tracking, Monitoring, Transaktions- und CRM-Daten in Kombination mit Customer Research ermöglichen präzise Auswertungen der Customer Experience.
Mythos 7: Marketing Automation: Einmal aktiviert, läuft es wie von selbst.
Marketing Automation – das klingt nach müheloser Selbststeuerung, wenn erst einmal alles eingerichtet ist. Leider ist das nur ein Mythos. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, bereits bei der Implementierung klare Kennzahlen zu definieren und deren Entwicklung regelmäßig zu überprüfen. Nur so können unvorhergesehene Abweichungen erkannt, analysiert und korrigiert werden. Kontinuierliche Weiterentwicklung und gegebenenfalls Neuausrichtung sind entscheidend, um das volle Potenzial von Marketing Automation auszuschöpfen.
Schluss mit Marketing-Mythen: Was B2B-Marketer beachten sollten
Jeder Markt, jede Zielgruppe, jedes Produkt ist anders. Was bei dem einen Unternehmen funktioniert, kann bei dem anderen zu keinem Effekt führen. Die sieben Mythen des B2B-Marketings sollen dazu anregen, hinter die Mythen zu blicken und die nächsten Schritte für das eigene Unternehmen abzuwägen.
Unsere Tipps auf einen Blick
- Hinterfragen Sie regelmäßig Ihre Marketing-Strategie!
- Fragen Sie Ihre Zielgruppe nach ihren Bedürfnissen, Vorlieben und Wünschen!
- Beginnen Sie mit kleinen Marketing-Kampagnen im B2B-Umfeld!
- Lassen Sie sich bei der Content-Erstellung von KI-Tools inspirieren!
- Planen Sie einen CMS- oder Shopsystemwechsel sorgfältig!
- Identifizieren Sie für Ihr Unternehmen Kennzahlen zur Messung der Customer Experience!
- Nutzen Sie das Potenzial von Marketing Automation durch regelmäßige Optimierung & Verbesserung!
Das war der Auftakt zu unserer Mythen-Serie. Wünschen Sie weitere Tipps und Checklisten zu den einzelnen Themen? Dann schauen Sie regelmäßig in den BVIK-Newsletter!
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