Was ist Inbound Marketing?

Inbound Marketing

Was ist Inbound Marketing und wie funktioniert es?

Inbound Marketing bezieht sich auf einen proaktiven Ansatz für die Kundenakquise, bei dem Unternehmen versuchen, Kunden durch ansprechende Inhalte und Angebote anzuziehen. Das Besondere an Inbound Marketing ist, dass es dem Kunden den Mehrwert bietet, den er sucht (Pull), anstatt ihn mit Werbung zu bedrängen (Push). So wird der Kunde von Anfang an positiv auf das Unternehmen eingestellt sein und dieses Vertrauen kann später in den Kauf des Produkts oder der Nutzung des Services umgemünzt werden. Inbound Marketing gilt als Pull-Methode und unterscheidet sich dadurch zum Outbound Marketing, der sogenannten Push-Methode, wo durch Werbemaßnahmen die breite Masse angesprochen und zum Kauf angeregt werden sollen.

Die Pull-Methode beim Inbound Marketing bezieht sich auf eine Strategie, die darauf abzielt, Kunden zu erreichen, wenn sie noch am Anfang ihrer Suche nach einem bestimmten Produkt oder einer Lösung für ein Problem sind. Dies kann bedeuten, dass Sie versuchen, den Bedarf für das Produkt zu erzeugen, indem Sie dem Kunden ein mögliches Problem aufzeigen. Pull-Marketing-Maßnahmen setzen jedoch voraus, dass der Kunde bereits an dem Produkt oder der Lösung des Problems interessiert ist. Im Mittelpunkt stehen also die Interessen des Kunden und nicht die des Unternehmens.

Die Nutzung von Inbound Marketing findet hauptsächlich online statt und soll idealerweise schon einem sehr frühen Stadion der Recherche greifen.

Outbound vs. Inbound Marketing

Vorgehensweise bei Inbound Marketing

Um Inbound Marketing effektiv umzusetzen, muss zunächst festgelegt werden, welche Art von Content für die Zielgruppe relevant ist. Dafür sollten die Bedürfnisse und Wünsche dieser genau analysiert werden. Danach muss ein Redaktionsplan erstellt werden, in dem festgehalten wird, welcher Content wann veröffentlicht wird. Um die Reichweite des Contents zu erhöhen, kann er über soziale Medien geteilt oder auf externen Websites verlinkt werden. Auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) kann helfen, damit die Inhalte von potenziellen Kunden gefunden werden.

Durch gute Inbound-Marketing-Maßnahmen wird der Traffic auf der Website des Unternehmens erhöht und gleichzeitig die Conversion-Rate verbessert. So können mehr Kunden akquiriert und langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut werden.

 

  1. Tiefes Verständnis der Zielgruppe

    Bei Inbound-Marketing dreht sich alles darum, dass Ihre potenziellen Kunden aus eigenem Antrieb nach Ihren Inhalten suchen. Damit Sie wissen, wonach genau sie suchen, sollten Sie zunächst herausfinden, was sie wollen. Jeder Mensch hat sowohl langfristige als auch kurzfristige Ziele und Schmerzpunkte, die seine täglichen Aktivitäten bestimmen. Wenn Sie sich auf diese konzentrieren, erhalten Sie Informationen über die Art von Inhalten, die Sie erstellen müssen.

    Die Motivation Ihrer potenziellen Kunden lässt sich in ein psychografisches Profil (auch bekannt als „Buying Persona“) umwandeln. Im B2B-Kontext beginnen Personas mit Berufsbezeichnungen; Die Position einer Person in ihrem Unternehmen ist einer der Hauptgründe dafür, ob sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen benötigt.

 

  1. Strategische Auswahl der Marketingkanäle

    Für eine erfolgreiche Umsetzung von Inbound-Marketing-Kampagnen, ist es wichtig die richtigen Kanäle auszuwählen, um Ihre gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Dies hängt natürlich von den Personas ab. Neben der Art und Weise, wie jeder Kanal von Suchenden genutzt wird, ist es nützlich eine Analyse durchzuführen welche Unternehmen mit einer ähnlichen Struktur wie Ihr eigenes welchen Kanal nutzen.

 

  1. Erstellung hochwertiger relevanter Inhalte

    Das Erstellen großartiger Inhalte ist eines der wichtigsten Elemente im Inbound Marketing. Ein erfolgreiches Content Marketing beginnt mit dem Verständnis dafür, warum jemand an diesem Inhalt überhaupt interessiert ist. Wenn Sie sich mit SEO auskennen, kennen Sie dieses Konzept als Suchabsicht. Daneben sollten Sie relevante und hochwertige Inhalte erstellen, die die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe auf sich ziehen und zu Interaktionen anregen. Das Ziel ist es, dass Ihr Publikum Ihre Inhalte als vertrauenswürdige Informationsquelle einstuft und Sie bei Bedarf bevorzugt kontaktiert.

    Um sicherzustellen, dass Ihr Publikum Ihre Inhalte als wertvoll und interessant einstuft, sollten Sie außerdem darauf achten, regelmäßig neue Inhalte zu veröffentlichen. Wenn Sie nur sporadisch neue Inhalte veröffentlichen, wird es schwieriger, ein treues und engagiertes Publikum aufzubauen. Suchen Sie sich also einen regelmäßigen Veröffentlichungsrhythmus und halten Sie sich daran.

 

Wenn Sie großartige Inhalte erstellen möchten, die Ihr Publikum ansprechen und Engagement fördern, sollten Sie also Folgendes beachten:

    • Verstehen Sie die Suchabsicht Ihrer Zielgruppe
    • Erstellen Sie relevante und hochwertige Inhalte
    • Verwenden Sie relevante Schlüsselwörter
    • Veröffentlichen Sie regelmäßig neue Inhalte
  1. Bewerten der Kampagnen durch KPIs

    Um erfolgreiches Inbound Marketing zu betreiben, ist es wichtig, die richtigen KPIs im Auge zu behalten. Kennzahlen sind wichtig, um den Erfolg Ihres Inbound-Marketings messen zu können. Dabei gibt es verschiedene Kennzahlen, die Sie berücksichtigen sollten. Zunächst einmal ist es wichtig, die Anzahl der Website-Besucher zu kennen. Auch interessant ist, wie lange ein Nutzer auf Ihrer Seite bleibt und welche Seiten er besucht. Diese Kennzahlen geben Aufschluss darüber, ob Ihre Inbound Marketing Strategie funktioniert und ob Sie die richtige Zielgruppe ansprechen.

    Zudem sollten Sie die Konversionsrate kennen. Konversionen sind diejenigen Handlungen, die Sie von Ihren Besuchern erwarten, zum Beispiel das Abonnieren eines Newsletters oder das Kaufen eines Produkts. Wenn Sie wissen, welche Konversionen Sie erreichen möchten, können Sie diese entsprechend messen.

    Inbound Marketing ist eine effektive Methode, um neue Kunden zu gewinnen. Um den Erfolg jedoch messen zu können, sind Kennzahlen unerlässlich. Beachten Sie daher bei der Planung Ihrer Marketing-Strategie entsprechende Kennzahlen, um den Erfolg Ihrer Aktivitäten nachvollziehen zu können.

Fazit

Zusammengefasst, ist das Ziel von Inbound Marketing, den Kunden so den Weg zum Kauf zu erleichtern und dass dieser von sich aus zur Kontaktaufnahme bewegt wird – ähnlich wie ein Magnet. Inbound Marketing ist eine effektive Methode, um Unternehmen bei der Gewinnung neuer Kunden zu unterstützen. Dabei werden vor allem Inhalte bereitgestellt, die für die Zielgruppe interessant und nützlich sind. Dadurch wird sie auf die Marke aufmerksam und kann sich mit ihr identifizieren.

Inbound Marketing ist somit ein wichtiger Baustein für den Erfolg eines Unternehmens.

Autor:
Markus Batta, Cloudbridge Consulting

 

Paid Ads im B2B-Marketing

Paid Ads

Was sind Paid Ads?

Grundsätzlich bezieht sich Paid Advertising auf jede Form von Werbung, die von Werbetreibenden im Gegensatz zu eigenen und kostenlosen Medien, im Internet bezahlt wird. Das wohl bekannteste Beispiel sind Google Ads. Auch Display Werbung und Native Advertising sind meist bezahlte Werbeanzeigen.

Welche Portale eignen sich zum Schalten von Paid Ads im B2B-Marketing?

Das Internet bietet Unternehmen unterschiedliche Kanäle auf welchen Paid Ads geschalten werden können. Besonders relevant für B2B Unternehmen können folgende Plattformen sein:

  • Suchmaschinen
    • Google Ads (damals Google Adwords)
    • Microsoft Advertising (damals Bing Ads)
  • Soziale Netzwerke
    • Facebook/ Instagram
    • LinkedIn
    • XING
    • Youtube
    • TikTok
  • Native Advertising
    • Outbrain
    • Plista
    • Taboola
    • ad
    • Seeding Alliance

Ausführliche Erläuterungen zu den einzelnen Paid Advertising-Kanälen finden Sie im Blogbeitrag von Bianca Piezcona.

Welche Vorteile bringen Paid Ads im B2B-Marketing?

Immer mehr B2B-Unternehmen erkennen das große Potenzial von Paid Ads für ihr Geschäft. Folgende Vorteile bieten Paid Ads in der B2B-Branche:

Inhaltliche Kontrolle

Natürlich ist die inhaltliche Ausrichtung der Werbemaßnahmen jedem Unternehmen vorbehalten. Viele Plattformen machen mit Hinblick auf den textlichen Zeichenumfang sowie die Länge von Überschriften gewisse formale Angaben. Um das Marketingbudget optimal auszuschöpfen, empfiehlt es sich, Anzeigen auf den Plattformen zu schalten, auf denen Ihre Zielgruppe präsent ist. Wenn Sie sich mit den einzelnen Plattformen auseinandersetzen, werden Sie schnell ein Gefühl dafür bekommen, welche Plattform inhaltlich am besten zu Ihren Werbemaßnahmen passt.

Zeitliche Kontrolle

Ein weiterer Vorteil von Paid Ads im B2B Marketing ist die zeitliche Kontrolle. Auf den einzelnen Plattformen ist es sehr einfach seine Kampagnen im Blick zu haben. Sie können jederzeit aktiviert oder deaktiviert werden. Ebenso lassen sich Kampagnen zeitlich begrenzen, sodass sie automatisch starten oder enden. 

Finanzielle Kontrolle

Die Kosten, die durch Paid Ads entstehen, lassen sich schon im Vorhinein ziemlich genau kalkulieren und können dadurch gut im Marketing-Budget berücksichtigt werden. Außerdem können Kosten für Ads genau definiert werden, indem ein Tagesbudget oder maximale Gebote eingestellt werden. Sobald diese erreicht sind, werden keine Anzeigen mehr ausgespielt und es entstehen keine weiteren Kosten.

Reichweitensteigerung

Mit Hilfe von Paid Ads können in kurzer Zeit große Reichweiten erzielt und die Bekanntheit des Unternehmens gesteigert werden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Anzeigen für die Zielgruppe auf der jeweiligen Plattform auch relevant sind.

Autor:
Bianca Piezcona, Digital Marketing Managerin, eMinded

 

Grafik mit Aufschrift: "Was ist Change Management?"

Change Management

Definition(en) von „Change Management“

In der wissenschaftlichen Literatur und medialen Berichterstattung sind diverseste Definitionen und Ausprägungen von „Change Management“ zu finden. Mit ein Grund dafür sind die vielen synonym verwendeten Begrifflichkeiten, wie Veränderung, Wandel oder Organisationsentwicklung.

Beschäftigt man sich gezielt mit der Terminologie „Change Management“ subsummieren Autoren verschiedene Kontexte darunter.

Change Management wird oftmals als grundlegende Kultur- & Verhaltensänderung in einer Organisation verstanden.

Gouillart und Kelly charakterisieren im Jahr 1995 Change Management als „die bewusste Gestaltung von Veränderungsobjekten, die mit einem hohen Grad an Zielorientierung und Akzeptanz durch die Betroffenen einhergeht. Veränderungsmanagement fokussiert sich eher auf den Weg als auf den konkreten Inhalt.“

Reiß, von Rosenstil und Hofmann, bezeichnen alle Ansätze des Change Management mit dem zentralen Anliegen, die „Infrastruktur für Veränderungen zu schaffen. Nicht die Erfindung einer Veränderungsidee selbst bildet den Dreh- und Angelpunkt des Change Managements, sondern die Bereitstellung einer positiven Umgebung für diese neuen Ideen.“

Lauer sagt, Change Management beschäftigt sich mit der optimalen Ausgestaltung des Pfades vom Startpunkt zum Ziel. Dabei umfasst Change Management weder die inhaltliche Definition des Ziels selbst, noch die Entwicklung von Methoden, um Ziele respektive die Unternehmensstrategie abzuleiten. Der Fokus liegt auf der Gestaltung des Wegs zum Ziel und nicht in der Anwendung von Tools und Verhaltensweisen der strategischen Zielplanung. Change Management bezeichnet daher die optimale Anpassung an die Umwelt und ist vor allem als nach innen adressierte Veränderung, also an die Mitglieder der wandelnden Organisation, zu interpretieren.

Andererseits wird Change Management teilweise auch als Methodenkoffer verstanden.

So schreibt Kundinger: „Change Management unterstützt Veränderungsprozesse im Unternehmen, indem es diese systematisch, phasenorientiert sowie mithilfe geeigneter Methoden begleitet und deren nachhaltige Umsetzung sicherstellt. Dabei orientiert es sich problemlösend sowohl an den Unternehmenszielen als auch den Bezugsgruppen der Veränderung.“

Einfluss von Change in der Organisation

Wie anhand der verschiedenen Perspektiven zu erkennen ist, lässt sich keine einheitliche Erklärung für Change Management finden. Jedoch ergeben sich viele Überschneidungen innerhalb der Definitionen, was zu dem Ergebnis führt, dass es immer individuell an der jeweiligen Organisation liegt, wie Change Management zur Entfaltung kommt. Je tiefer man sich in das Thema hineinarbeitet, desto mehr ist zu erkennen, dass in Unternehmen drei Dimensionen („die Motoren des Wandels“) existieren, die maßgeblich von Change Management getrieben bzw. betroffen sind.

Kreisdiagramm mit den drei Dimensionen des Change-Managements in Unternehmen (Kultur, Struktur, Strategie)

Insgesamt geht es im Change Management immer darum, die Zusammenhänge dieser 3 Dimensionen innerhalb der Organisation optimal auszubalancieren. Change Manager/Leader müssen eine Sensibilität dafür haben, dass sich jede Aktivität innerhalb einer Dimension auf die beiden anderen auswirkt.

Ziele des Change Management

„The purpose of every change is to increase the organization´s effectiveness or even to ensure its survival.” Das bedeutet, dass das Ziel jeder Aktivität im Rahmen des Change Management die Erhöhung der Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit des Unternehmens ist. Die nachfolgende Darstellung konkretisiert diese Ziele in der Organisation, um so einen vorgegebenen, ergebnisorientierten Endzustand zu erreichen.

Auflistung der Sach- und Verhaltensziele von Change-Management

Ansätze zur Umsetzung von Change (Change Management Tools)

3-Phasen Modell nach Lewin

Um das Phänomen Change Management zu erklären, haben sich im Laufe der Zeit einige betriebswirtschaftliche Modelle herausgebildet. Zu Beginn des Change Management hat Kurt Lewin daher in einem 3-Phasen Modell versucht, Organisationsentwicklung und Change Management verständlich darzulegen.

Phase 1: Auftauphase oder Unfreezing

In der Unfreezing-Phase werden alte, verfestigte Strukturen und Verhaltensweisen langsam aufgetaut. Es wird die Grundlage geschaffen, damit sich Organisation und Menschen wirkungsvoll verändern können.

Phase 2: Veränderungsphase oder Change

Die zweite Phase des Modells beinhaltet die eigentliche Veränderung (moving/change), die eine aktive Beteiligung aller Organisationsmitglieder erfordert. Struktur, Kommunikation und Verhalten in der Organisation wird neu geordnet und an die neuen Ziele/Veränderungsziele angepasst. Wichtig ist, diese Phase nicht zu schnell abzuschließen. Vor allem für die Menschen ist der Veränderungsprozess belastend. Sie müssen Zeit und Raum bekommen, sich mit der Veränderung auseinanderzusetzen, sich zu orientieren und in die alltäglichen Gewohnheiten zu überführen.

Phase 3: Gefrierphase oder Refreezing

Sind die passenden neuen Strukturen gefunden, werden diese in die dritte Phase übernommen. Die Veränderungen werden durch Stabilisierung und Integration innerhalb der Organisation verankert und schrittweise zur Normalität. Die Mitarbeiter sollten in diesem Schritt gezielt mit Trainings unterstützt werden, um im neuen Umfeld schnell produktiv und motiviert arbeiten zu können.

3-Phasen-Modell von Kurt Lewin (Unfreeze, Change, Refreeze)

8-Stufen Prozess nach Kotter

Kotters Ansatz, Change Management zu erklären, stützt sich auf der Annahme, dass sich Organisationen in der heutigen Welt unter einem ständigen Anpassungsdruck befinden. Veränderungen sind aus diesem Grund ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens, um Risiken zu vermeiden und Chancen zu nutzen. Daraus soll sich ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil einstellen.

Die zentrale Herausforderung dieses acht-stufigen Prozesses ist, das Verhalten der Organisationsmitglieder zu verändern. Dabei fokussiert sich der Prozess einerseits auf das Denken und andererseits auf die Gefühle und Emotionen der Menschen.

Um „Kopf und Herz“ der Menschen in Einklang mit Veränderung zu bringen, entwickelte Kotter im Buch Leading Change zwei Verhaltensansätze zur erfolgreichen Umsetzung von Change:

1.     Sinnvoller Wandel läuft in einem mehrstufigen Prozess ab.

2.     Steuerung und Kontrolle muss durch Führungskräfte erfolgen, damit der Prozess effizient umgesetzt werden kann.

Der Prozess läuft wie folgt ab:

Kreisdiagamm mit allen Phasen eines Change Prozesses

Dieser Ablauf muss von allen Change-Beteiligten beachtet und absolviert werden, damit der Wandel erfolgreich gestaltet werden kann. Ein Überspringen von Stufen ist in diesem Fall kein Anzeichen von schnellem Fortschritt, sondern von fehlerhafter Interpretation beziehungsweise Vernachlässigung wichtiger Prozessbestandteile und schafft nur eine Illusion rasanten Vorankommens. Es gilt stets zu beachten, dass Veränderungen immer einer gewissen Zeitspanne unterliegen. Wird diese allerdings zu kurz angesetzt, ist ein Scheitern der Vorhaben vorprogrammiert, denn weder ein Mensch noch eine Organisation kann einen Marathon im Sprint absolvieren.

Fazit

Veränderungen zu managen und profitabel umzusetzen, ist eine der Königsdisziplinen in der Unternehmensentwicklung. Wichtig dabei ist, den Change nicht nur rational auf prozessualer und struktureller Ebene zu betrachten, sondern insbesondere die emotionale und zwischenmenschliche Ebene zu berücksichtigen. Wirkungsvolles Change Management zeichnet sich dadurch aus, das Spannungsfeld zwischen Strategie, Prozessen, Ressourcen, Kultur und Verhaltensweisen der Mitarbeiter ganzheitlich auszutarieren.

Quellen

Bartscher, Thomas / Stöckl, Juliane (2011); Veränderungen erfolgreich managen – Ein Handbuch für Change Manager und Interne Berater; Haufe Gruppe; Freiburg/Berlin/München

Biesalski, Alexander / Miklis, Markus (2021); Veränderungsprozesse mit der Marke erfolgreich gestalten (https://www.biesalski-company.com/wp-content/uploads/2021/10/211005_transfer_03-21_Change-by-Brand_Biesalski-Miklis.pdf); Transfer Zeitschrift für Kommunikation und Markenmanagement; Deutsche Werbewissenschaftliche Gesellschaft e. V.; Wiesbaden

Brown, Donald / Harvey, Donald (2006); An Experiential Approach to Organization Development; Pearson Prentice Hall; New Jersey

Gouillart, Francis / Kelly, James (1995); Transforming the organization; McGraw-Hill; New York

Kotter, John (1995); Leading Change – Why Transformation Efforts Fail; 1. Auflage; Harvard Business Review Press; Boston

Kotter, John / Cohen, Dan (2005); The Heart of Change Field Guide: Tools and Tactics for Leading Change in your organization; Harvard Business Review Press; Boston

Kundinger, Peter (2007); Die interne Revision als Change Agent: Veränderungen anstoßen und erfolgreich umsetzen; 1. Auflage; Erich Schmidt Verlag; Berlin

Lauer, Thomas (2010); Change Management – Grundlagen und Erfolgsfaktoren; Springer Gabler Verlag; Berlin/Heidelberg

Reiß, Michael / von Rosenstiel, Lutz / Hofmann, Laila (1997); Change Management – Den Wandel erfolgreich gestalten; Schäffer-Poeschel Verlag; Stuttgart

Steinle, Claus / Eggers, Bernd / Ahlers, Friedel (2008); Change Management – Wandlungsprozesse erfolgreich planen und umsetzen; Rainer Hampp Verlag; München/Mering

 

Vortrag zum Thema Change-Prozesse beim TIK 2022!

Beim diesjährigen TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION (TIK) erwartet unsere Gäste ein hochkarätiges Vortragsprogramm, u.a. zum Thema „Gipfelstürmer und müde Füße – Wie mit Storytelling und Bildern Change-Prozesse gestaltet werden können!“, mit Ulrike Böhm (Mader GmbH & Co. KG).

Erfahren Sie mehr über den TIK und sichern Sie sich gleich Ihr Ticket – abwechslungsreiche Vorträge aus dem B2B-Umfeld warten auf Sie.

 

Situatives Content-Marketing (SCM)

 

Einleitung: B2B Marketing im drastischen Wandel

„Nichts ist beständiger als der Wandel.“ Das Zitat von Heraklit von Ephesus (535-475 v. Chr.) ist im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung selbst nach über 2.500 Jahren immer noch aktuell. Die Geschwindigkeit der Digitalisierung nimmt zu. Dadurch ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts für das Marketing und viele weitere Unternehmensbereiche entstanden. Das Rad kann nicht mehr zurückgedreht werden und bewährte Techniken versagen plötzlich. Ein schleichender Sinkflug im Google-Ranking ist oft der Beginn eines kometenhaften Falls in den Trefferlisten der Suchmaschinen. Wer hiervon betroffen ist, verliert mit einem Wort: Marktanteile[1].

Dies betrifft nicht nur KMU`s – selbst Großunternehmen und nahezu jede Branche ist davon betroffen.

Situativer Content Funnel

Abb. 1: Begünstigende Faktoren für SCM

 

Von den Fortune Top 500 Unternehmen sind 80 % der Unternehmen vor 1980 nicht mehr existent. 17 % überleben die kommenden fünf Jahre nicht. Diese Unternehmen unterschätzen oftmals das Gesetz der digitalen Disruption und den Wandel des Contents wie in Abb. 1 dargestellt. SCM kristallisiert sich hier als eine einfach umzusetzende Lösung heraus.

B2B-Marketing wird sich in den nächsten 5 Jahren stärker wandeln als in den letzten 25 Jahren. Die gute Nachricht: Mit smartem Content Marketing kann über Nacht viel bewirkt werden. Die richtige Technologie, verschmolzen mit einem relevanten Content, ist die Synergie für einen zukünftigen und nachhaltigen Marken- bzw. Unternehmenserfolg. 

Was ist Situatives Content-Marketing (SCM)?

Die Welt befindet sich im stetigen Wandel und wird durch äußere Faktoren wie z. B. Digitalisierung, die Corona-Pandemie und immer mehr Rechtsreformen massiv wie in Abb. 1 dargestellt beeinflusst. Dadurch ändert sich die Marketinglandschaft im B2B-Bereich drastisch. Erschwerend werden die Marketing-Budgets stark beschnitten. Die Folge ist, dass Marketing wirtschaftlicher denn je betrieben werden muss. Content-Marketing trifft dieser Wandel besonders hart. Content, der bisher gut funktionierte, interessiert nicht mehr. 60 % des derzeit eingesetzten Contents sind nicht einmal relevant. Hier wird viel Zeit und Geld verschwendet. Die Frage ist, welcher Content kann im heutigen Content Overload vgl. Abb. 1 überhaupt noch zu den jeweiligen Zielgruppen und innerhalb der Suchmaschinen durchdringen?

Situatives Content-Marketing (SCM), das auf der Verhaltenspsychologie aufbaut, gilt als ein Erfolgsgarant in diesem speziellen Umfeld. Dieser Content zeigt auf, dass psychosoziale Nutzen für Kunden häufig eine größere Relevanz haben können als sachlich-funktionale Nutzen. Der Wandel vom Produktmarketing hin zum Situativen Content-Marketing wird immer stärker zum Bestandteil der Content-Marketing-Strategie. Dabei schlägt der Situative Content gleich drei Fliegen mit einer Klappe und unterstützt nachhaltig die Unternehmensstrategie:

  • Imagestärkung von Marke und Unternehmen
  • Neukundengewinnung
  • Bestandskundenbindung mit dem Ziel, aus Kunden Fans zu machen

SCM bedient sich situativer Einflüsse (Kontingenzfaktoren), die wesentlich für den Erfolg sind. Die branchenrelevanten Infos stammen verstärkt aus den Bereichen:

  • Recht
  • Soziales
  • Bildung

Die Stärkung der Marke und des Images sowie die Neukundengewinnung und Kundenbindung – die Kernbereiche des Content-Marketings – werden so wirksam unterstützt. Es handelt sich um einen hoch relevanten Content, der wie ein Magnet die Zielpersonen quasi magisch anzieht und wird in der Abb. 2 verdeutlicht. Dank dieses Contents kann sich die Zielgruppe rasch auf die neue Situation einstellen bzw. darauf reagieren.

Warum SCM immer funktioniert: Relevanz für Suchmaschinen

 

Für das Suchmaschinenmarketing (SEO) ist diese Vorgehensweise ebenfalls wichtig. Die Intelligenz der Suchmaschinen nimmt drastisch zu. So lieben diese relevanten Content und helfen wirklich der anfragenden Person gezielt weiter. Werbeausgaben für Anzeigen innerhalb der Suchmaschinen (SEA) können durch SCM deutlich eingespart werden. Die Sichtbarkeit der Marke bzw. des Unternehmens wird stark erhöht. Das Suchmaschinenbudget erheblich geschont.

Abb. 2: Der Situative Content zieht die Zielgruppe wie ein Magnet an[2]

 

Die Chance ist, dass sich das Unternehmen als Wissensvorreiter und Unterstützer mit konkretem Nutzen für die Zielgruppe positionieren kann. Im Extremfall bewahrt es sogar die Zielpersonen vor rechtlichen Konsequenzen. Werden neue Gesetze nicht eingehalten, droht dem Unternehmen eine Strafe. Beispiele sind hier die DSGVO oder Gesetze innerhalb der eigenen Branche, die sich ständig ändern. Gutes tut, wer hierbei seine Zielgruppe tatkräftig unterstützt. Diese Maßnahmen schaffen ein größeres Vertrauen bei der Zielgruppe und sorgen letztendlich für einen höheren Absatz der Produkte/ Leistungen des Unternehmens.

Tipp: Die wichtigste Spielregel für Situatives Content-Marketing lautet: „Relevanz ist King und steht vor der Werbebotschaft“.

Vorbei sind die Zeiten unzähliger Whitepaper oder versteckter Werbebotschaften. SCM geht sehr fokussiert vor, um die Intention und den Informationsbedarf der Zielpersonen zu treffen.

 

Zielgerichtet zum Erfolg – mit Situativem Content Marketing (SCM)

Grafik Situatives-Content-Marketing

Situatives Content-Marketing ist nicht nur dazu da, um Content-Ziele zu erreichen, – sondern um aktiv an den Unternehmenszielen mitzuwirken und diese umzusetzen.

Im Schaubild aus Abb. 3 kann jeder Bereich aus der oberen Grafik Education (deutsch, Bildung), Social (deutsch, Sozialwesen), Law (deutsch, Gesetz), mehr oder weniger stark auf die unteren Bereiche der Grafik, die für die Unternehmensziele stehen wie ein Katalysator einwirken. Diese Ziele werden dadurch wesentlich schneller und vor allem wirtschaftlicher umgesetzt.

SCM geht zielgerichtet, effizient und gleichzeitig agil vor, so werden viel Zeit, Geld und Ärger letztendlich eingespart.

 

Abb. 3: Wirkmodell des Situativen-Content-Marketing (SCM) als wichtiger Bestandteil der Content- und Unternehmens-Strategie[3]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Situatives Content-Marketing ist der neue B2B Erfolgsgarant

Die Welt befindet sich im völligen Wandel. Kontingenzfaktoren wie z. B. Digitalisierung, neue Gesetze und die Corona-Pandemie verändern die Marketinglandschaft im B2B-Bereich drastisch. Alleine schon die Eventlandschaft hat sich in den 12 Monaten stärker gewandelt als im letzten Jahrzehnt. Die Marketing-Budgets werden teils drastisch beschnitten. Die Folge ist, dass Marketing wirtschaftlicher denn betrieben und sich ebenso noch stärker beweisen muss. [4]

Content, der einst erfolgreich war, versagt plötzlich. Heute sind bereits 60 % des Contents nicht relevant. Die Zielgruppe ist inzwischen länger online als offline. Der Content Overload und eine VUCA-Welt überfordern zudem die Zielgruppe.

Top Rankings in den Suchmaschinen bleiben für den Erfolg einer Kampagne elementar wichtig. Die Platzierung des eigenen Contents in diesen wird immer schwieriger. Ein sehr guter Content von Wettbewerbern existiert überall und explodiert förmlich. Was jedoch noch immer viel zu wenig eingesetzt, teilweise nicht entdeckt oder schlichtweg unterschätzt wird, ist SCM (Situative-Content-Marketing).

Der Marke und dem Unternehmen wird auf neue Art und Weise mehr Strahlkraft und Bedeutung zugeschrieben. Noch nie gab es so viele Chancen zur Anwendung des Situativen Content-Marketings, die es jetzt zu nutzen gilt. Eine der größten Vorteile ist, dass SCM bereits auf die Zukunft ausgerichtet ist. Agilität, höchste Effizienz und Wirtschaftlichkeit sind für das Content Marketing wichtiger denn je.

Mit SCM und Social-Media wird eine enorme Synergie geschaffen. Bestplatzierungen in Suchmaschinen sind die Folge, was für reichliche Leads und letztendlich Umsatz sorgt. Der angenehme Effekt ist, dass das Marketingbudget deutlich entlastet werden kann.

Der Erfolg hat im Situativen Content-Marketing drei Buchstaben: TUN!

 

Weitere kostenfreie Inhalte zur Thematik oder Seminar gibt es hier: https://bit.ly/3Go7XXX

 

Situatives Content-Marketing Olaf Mörk

[1] Mörk, Olaf. „Warum situativer Content immer funktioniert.“ Situative Content-Marketing-Strategie. Springer Gabler, Wiesbaden, 2021. 5-18.

[2] Mörk, Olaf. „Die Situative-Content-Marketing-Strategie (SCMS) für B2B und B2C.“ Situative Content-Marketing-Strategie. Springer Gabler, Wiesbaden, 2021. 19-73

[3] Mörk, Olaf. „Ziele der SCMS (Situative-Content-Marketing-Strategie).“ Situative Content-Marketing-Strategie. Springer Gabler, Wiesbaden, 2021. 75-97.

[4] Mörk, Olaf. „Ausblick und die Situative-Content-Marketing-Strategie im Jahr 2030.“ Situative Content-Marketing-Strategie. Springer Gabler, Wiesbaden, 2021. 189-208.

 

Autor:
Olaf Mörk, CMO, MÖRKETING und Autor Situative Content-Marketing-Strategie

Sie möchten mehr zum Thema Content-Marketing erfahren?

 

Was soll ich eigentlich posten? Tipps und Tricks für effektives Social-Media-Management

Auch auf Situatives-Content-Marketing kann man sich vorbereiten, ein Ideenspeicher kann dabei Helfen, schnell relevanten Content zu generieren. Lesen Sie mehr darüber im Blogbeitrag von Tomas Herzberger.

 

 

Content-Supply-Chain

 

Was ist eine Content-Supply-Chain?

Unter Content-Supply-Chain versteht man den gesamten Geschäftsprozess der Planung, Erstellung, Verwaltung und Bereitstellung digitaler Inhalte für die gewünschten Kanäle und Zielgruppen. Der Prozess umfasst die Beschaffung, Herstellung, Verteilung und Erfolgsmessung von Content. Im deutschsprachigen Raum ist die Content-Supply-Chain auch als Content-Marketing-Zirkel bekannt, welcher den Content-Beschaffungsprozess ähnlich beschreibt.

Damit der gesamte Prozess reibungslos abläuft, sind mehrere Schritte in der Content-Lieferkette zu beachten:

 

Content-Supply-Chain Modell

Bild: Content Supply Chain nach CELUM

 

Content-Supply-Chain-Strategie

Die Strategie für die Content-Supply-Chain kann, wie hier genauer erläutert, in drei Stufen angewandt werden:

  • Create, das sich auf die Planung und Bereitstellung des Produktinhalts für jeden Punkt der Customer Journey konzentriert.
  • Manage widmet sich der Verwaltung von Inhalten von Anfang bis Ende und der Nutzung von Marketing-Assets über alle digitale Touchpoints.
  • Route überwacht die Bereitstellung der Inhalte für die relevanten Kanäle, um Vertriebs- und Marketingstrategien zu unterstützen.

 

Warum ist die Content-Supply-Chain wichtig?

Das Content-Supply-Chain-Modell ermöglicht einen neuen Blickwinkel auf den Umgang mit Content: Es geht um die Rationalisierung und Vereinfachung des Produktionsprozesses von Inhalten, um die Nachfrage nach Inhalten zeitnah zu befriedigen. Die Beschaffung und Genehmigung von Inhalten wird wesentlich einfacher, und die Vorbereitung und Weiterleitung von Inhalten an jeden Kontaktpunkt kann automatisch erfolgen. Das Ergebnis ist eine höhere Qualität und Geschwindigkeit bei der Produktion von Inhalten, weniger Fehler, geringere Produktionskosten und eine weitaus bessere Organisation von Inhalten und digitalen Assets. 

Autor:
Fabian Greiler, CELUM

Sie möchten mehr zum Thema Content und Content-Supply-Chain erfahren?

Was Marketer von Supply Chain Managern lernen können
Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, was Content-Marketing mit Supply Chain Management gemein hat und wie eine stringente Content-Lieferkette den Marketing-Mix bereichert.

 

 

 

B2B-Kompetenz-Werkstatt

Für mehr praxisnahe Tipps und konkrete Unterstützung in der Content-Gestaltung, melden Sie sich zu unserem Zertifikatskurs „Content erfolgreich produzieren!“ an. Oder vertiefen Sie Ihre technischen Skills zur zukunftsorientierten Datenanalyse mit dem KursDatengetriebenes Management Hands-on erlernen„. Mehr über unsere B2B-Kompetenz-Werkstatt erfahren Sie außerdem hier.

Bildredaktion im B2B-Bereich

 

In Zeiten, in denen Bilder einen immer größeren Stellenwert in der Kommunikation einnehmen, gewinnt das Berufsbild des Bildredakteurs bzw. der Bildredakteurin zunehmend an Bedeutung. Innerhalb des B2B-Sektors ist die Bildredaktion vorzugsweise in der PR- bzw. Kommunikationsabteilung angesiedelt und arbeitet eng mit Marketer:innen, Vertrieb und Redaktion zusammen.
 

Was sind die Aufgaben der Bildredaktion?

Bildredakteur:innen beschaffen Fotomaterial für Print- (z. B. Magazine, Broschüren, Flyer, Jahresberichte, Plakate) und Digitalmedien (z.B. Websites, Blogs, Online-Fachbeiträge, Social-Media-Postings, Newsletter). Bildredaktionell geschulte Augen spüren Fototrends auf, wissen, welche Bildsprache zum eigenen Unternehmen passt, kümmern sich u. a. um Bildanfragen im Bereich Corporate Publishing und kennen sich aus mit Bildrechten und Lizenzfragen, mit Metadaten und dem Ankauf von Bildern aus unterschiedlichen Quellen. Auch die Medienverwaltung ist ein fester Bestandteil des Berufsbilds.
 

Vom Fotoshooting zum Stockbildankauf

Vom Fotoshooting bis zum Bildankauf bei Agenturen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Fotomaterial fürs eigene Unternehmen zu organisieren bzw. zu beschaffen.

Fotoshooting: Die Bildredaktion hat in der Regel ein großes Netzwerk an Fotograf:innen geknüpft, die zumeist freiberuflich tätig sind und auf Anfrage hin gebucht werden. Ein ausführliches Briefing gehört bei Beauftragung ebenso zum Aufgabenbereich der Bildreaktion wie Vertragsverhandlungen und die Organisation rund ums Shooting (z.B. auch das Bereitstellen von Einverständniserklärungen bei Personenbildern).

Bildankauf bei renommierten Agenturen: Wenn es das Budget hergibt, kauft die Bildredaktion bei Bedarf Fotomaterial bei Agenturen ein, die für Qualität und persönliche Betreuung stehen, sprich: Bei Fragen hat die Fotoredaktion zumeist einen persönlich:en Ansprechpartner:in der Agentur und kann sich jederzeit bei Recherche- und Lizenzfragen an die Agentur wenden. Bei Bedarf können Bilder auch exklusiv erworben und damit vom Markt genommen werden.

Bildankauf im Stockbildbereich: In diesem Bereich gibt es deutliche qualitative Unterschiede. Ein geschultes bildredaktionelles Auge weiß, bei welchen Anbietern in Einzelfällen Bilder hinzugekauft werden können und von welchen Anbietern man die Finger lassen sollte, da u.a. Persönlichkeitsrechte und Lizenzfragen nicht ausreichend geklärt sind. Insbesondere kostenloses Agenturmaterial ist nur mit großer Vorsicht zu „genießen“.

Bilder „aus dem Netz“: Es gibt sie, die kostenlosen Bildquellen wie Unsplash, das User generierte Bildmaterial der sozialen Netzwerke oder auch Creative-Commons-Bildmaterial bzw. gemeinfreie Bilder. Über die Vor- und Nachteile der kostenfreien Bilder ist ein gut ausgebildeter Bildredakteur informiert und weiß, worauf es ankommt.
 

Medienverwaltung als Teil der bildredaktionellen Arbeit

In Zeiten der Digitalisierung und des dezentralen Arbeitens nimmt die Medienverwaltung einen immer höheren Stellenwert bei der bildredaktionellen Arbeit ein. Dazu gehört die Koordinierung von angeliefertem Bildmaterial ebenso wie ihre Sicherung, Kategorisierung und Verschlagwortung. Die Metadaten wollen verwaltet, korrekt formatierte Bilder und Filme bereitgestellt werden. Zur Medienverwaltung gehört auch die Rechtekontrolle, das sogenannte Digital Rights Management.
 

Was sind die Herausforderungen der heutigen bildredaktionellen Arbeit?

Im Rahmen der sogenannten New Work hat auch das Berufsbild der Bildredakteurin bzw. des Bildredakteurs einen strukturellen Wandel erfahren. So hat es die Bildredaktion heute mit einer sehr schnelllebigen Bildsprache zu tun. Zu den Herausforderungen gehört es, die oftmals große Masse an produzierten oder eingekauften Bildern sorgfältig zu verschlagworten, zu archivieren und einen Überblick über das Fotomaterial zu behalten, das dem Unternehmen vorliegt. Im Zuge der Digitalisierung sind insbesondere auf die eigenen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmte Medienmanagementsysteme hilfreich, um Ordnung in das vorliegende visuelle Material zu bringen und zu halten. Auch mit Bildrechten sollten Bildredakteur:innen vertraut sein.
 

Welche bildrechtlichen Kenntnisse sind als Bildredakteur:in wichtig?

Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Bildern ist das rechtliche Grundverständnis. Ob groß angelegte Kampagne, Pressebild in einer Zeitung oder kleines Social-Media-Posting – wer Fotos veröffentlicht, sollte mit den „Big Five“ der Bildrechte vertraut sein:

  • Das Urheberrecht: Wer hat das Foto gemacht?
  • Das Recht am eigenen Bild: Wer ist auf dem Foto abgelichtet und werden Persönlichkeitsrechte berührt?
  • Das Marken- und Designrecht: Sind Design-Objekte oder Marken zu erkennen?
  • Das Künstlerrecht: Sind Kunstwerke zu sehen?
  • Das Haus- und Eigentumsrecht: Sind Gebäude oder anderes Fremdeigentum abgelichtet?

 

Wie wird man Bildredakteur:in?

Der Einstieg ins Berufsleben ist häufig ein Quereinstieg mit Anwerber:innen z.B. aus den Bereichen Redaktion, Dokumentation, Fotografie, Werbung und Design. Es gibt darüber hinaus den Ausbildungsweg zum Fachangestellten für Medien und Informationsdienste mit der Fachrichtung Bildagentur. Seit einigen Jahren kann man sich in der Schweiz durch das Medien-Ausbildungs-Zentrum MAZ berufsbegleitend im Bereich Bildredaktion ausbilden lassen. Auch die renommierte Ostkreuzschule in Berlin bietet ein einjähriges Zertifikatsprogramm an.
 

Quellen:

Checklisten der Bildbeschaffer: https://www.die-bildbeschaffer.de/pages/checklisten
Rolf Sachse: Bildjournalismus heute, Journalistische Praxis
Whitepaper Basiswissen Bild: https://www.dpa.com/de/whitepaper-basiswissen-bild

Autor:
Alexander Karst, Geschäftsführer Die Bildbeschaffer GmbH

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Unternehmenstransformation im B2B

Unternehmenstransformation

 

Was ist Unternehmenstransformation?

Laut Definition versteht man unter dem Begriff Unternehmenstransformation die technologisch bedingte Umgestaltung von Unternehmensabläufen und Aufgabenverteilungen¹. Diese sind notwendig und wichtig, damit B2B-Unternehmen zukunftsfähig bleiben. Gerade in Zeiten des stetigen Wandels und wachsenden Wettbewerbs ein wichtiger Faktor.

Transformationsprozesse – was ist das Ziel?

Das Ziel von Transformationsprozessen lautet, sich als Unternehmen permanent weiterzuentwickeln – hierbei handelt es sich in erster Linie um einen laufenden Prozess, der nie endgültig abgeschlossen ist. Deshalb sind Transformationsprozesse im heutigen Zeitalter und gerade mit Blick auf das schnelle Wirtschaftswachstum unumgänglich.

Dabei geht es um mehr, also die Optimierung von Geschäftsabläufen. So können Transformationsprozesse als eine ganzheitliche Umgestaltung eines Unternehmens interpretiert werden, da sie grundlegende Veränderung gegenüber einzelnen Stakeholdern und des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds beinhalten².

Betroffen sind somit viele Beteiligte; das gilt vor allem im B2B-Bereich. Egal, ob Geschäftsführer:innen, Führungskräfte, Mitarbeitende, Kunden:innen oder Lieferanten – jeder Einzelne ist direkt oder indirekt von Transformationsprozessen betroffen und vertritt dabei unterschiedliche Interessen.

Unternehmenstransformation – die verschiedenen Ebenen

Die Unternehmenstransformation kann unterschiedliche Schwerpunkte einnehmen. So sehen sich gerade B2B-Unternehmen mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Ein Überblick:

Digitale Unternehmenstransformation

Angesichts der Digitalisierung ist Veränderungsfähigkeit eine zentrale Kompetenz. Doch um mit der digitalisierten Welt Schritt halten zu können, gilt es, neue Methoden und Technologien gekonnt einzusetzen und für sich zu nutzen. Gilt es beispielsweise, Automatisierungsprozesse im E-Commerce einzuführen oder geht es eher darum, neue und smarte Fertigungsanlagen für die Produktion einzusetzen?

Die Art und Weise, wie sich das Thema „digitale Transformation“ in einem Unternehmen widerspiegelt, hängt stark von der jeweiligen Branche ab. Im Großen und Ganzen umfasst sie die Unternehmensbereiche Marketing, Sales und vor allem IT.

Employer Branding

Auch im Employer Branding und Recruiting finden Transformationsprozesse statt. Das Ziel: Mitarbeitende gewinnen und langfristig halten. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Hier kommt es vor allem darauf an, bestehende Schlüssel-Mitarbeitende zu halten und Kompetenzen in Form neuer Mitarbeitenden dazuzugewinnen. Aus diesem Grund spielt auch die Arbeitgebermarke im „War for Talents“ eine wichtige Rolle.

Geschäftsmodelle

Nicht nur der Markt verändert sich stetig weiter, auch das Kundenverhalten und deren Wünsche ändern sich. Eine Unternehmenstransformation findet sich folglich auch in Produkten und Dienstleistungen von Unternehmen wieder.

Des Weiteren führt der starke Wettbewerb dazu, immer neue und innovative Lösungen auf den Markt zu bringen³. Das Ziel hier: bei einer Zielgruppe echten Nutzen generieren. Auf diese Weise lassen sich mit neuen Geschäftsideen auch Umsätze erzielen.

Unternehmenstransformation und die Rolle von Marke

Die Marke von Unternehmen bildet im Kontext des Veränderungsprozesses die Grundlage der Kommunikation und nimmt an dieser Stelle eine Sonderposition ein. So schafft sie bei Mitarbeitenden eine stabile Heimat und gibt Sicherheit. Doch auch nach extern gibt eine Marke Orientierung und bietet anderen Unternehmen klare Zielvorstellungen. Aus diesem Grund gehören Transformation und Marke eng zusammen.

 

¹ Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA: Unternehmenstransformation
² TAM Akademie: 9 Tipps für erfolgreiche Transformationsprozesse
³ Marconomy: Marke ist Strategie: So steuern Sie die Transformation von Unternehmen

Autor:
Kamil Paprotny, Online Editor, wob AG

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Marke-Transformation-Header


So nutzen Sie Marke als Transformations-Tool im Unternehmen

Erfahren Sie in diesem bvik-Gastbeitrag von Gunnar Schnarchendorff, wie Sie mit der Marke als Zielbild eine anfassbare Transformationsstrategie erschaffen können.

 

YouTube SEO für B2B-Unternehmen

 

YouTube als Marketing-Kanal für B2B

YouTube ist die größte Videoplattform der Welt. Nach eigenen Angaben werden auf dem Portal jeden Tag eine Milliarde Stunden Content konsumiert¹. Aufgrund seiner enormen Popularität ist YouTube ein höchstrelevanter Marketing-Kanal für B2B-Unternehmen, der sich sowohl für Digital-Advertising als auch Content-Marketing eignet.

YouTube als Suchmaschine

YouTube ist außerdem nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt². Anders als sein Mutterkonzern ist das Videoportal eine sogenannte Empfehlungssuchmaschine. Das bedeutet, dass man auf YouTube zwar gezielt nach Inhalten suchen kann, die meisten Views aber über personalisierte Videoempfehlungen (beispielsweise auf der Startseite oder am rechten Bildschirmrand) generiert werden. Das beeinflusst das Nutzungsverhalten: Oft wird sich von Video zu Video „durchgeklickt“. So bleiben User:innen länger auf der Plattform.

Was ist SEO?

SEO steht für Search Engine Optimization, zu Deutsch also Suchmaschinenoptimierung. Damit sind Maßnahmen gemeint, die eingesetzt werden, um die Sichtbarkeit von Webinhalten durch eine möglichst hohe Platzierung auf Suchmaschinen-Ergebnisseiten (Search Engine Result Pages, kurz SERPs) zu verbessern. Zu diesem Zweck werden die Inhalte auf suchmaschinenspezifische Ranking-Faktoren hin optimiert. Zumeist wird SEO mit der Optimierung für Google assoziiert.

Was ist YouTube SEO und für wen ist es relevant?

Bei YouTube umfassen SEO-Maßnahmen die Optimierung des Kanals, der Playlists, Video-Titel und -Beschreibungen. Aber auch die Optimierung der Videos selbst – von der Redaktionsplanung über den Videoaufbau bis hin zum strategischen Upload – ist Teil von YouTube SEO. Diese Maßnahmen sind ein Muss für alle B2B-Unternehmen, die erfolgreiches Content-Marketing auf der Videoplattform betreiben möchten.

Was sind wichtige Ranking-Faktoren bei YouTube?

Da sich bei YouTube und Google das Such- und Nutzungsverhalten, die Art der Inhalte sowie die Art der Suchmaschine unterscheiden, bewerten beide Plattformen Content anhand verschiedener Kriterien. Wichtige Ranking-Faktoren bei YouTube sind³:

  • Engagement
    Wurde viel mit dem Video interagiert? Sprich, wie viele Likes, Shares, Kommentare hat es, wurde es heruntergeladen oder gespeichert?
  • Watch Time
    Wie viel Wiedergabezeit (in Minuten) entfällt auf ein Video? Wie viel Prozent des Videos werden durchschnittlich angesehen?
  • Click Rate
    Wie oft wird ein Video geklickt, wenn es auf den SERPs oder bei Empfehlungen erscheint?
  • Channel Authority
    Wie lange wurden Videos des Kanals (in Minuten) insgesamt angesehen? Wie viele Abonnenten hat der Kanal und wie viele Likes haben seine Videos?
  • Broad Keyword Match
    Tauchen relevante Keywords oder ähnliche Begriffe in den Tags, im Titel und in der Beschreibung eines Videos auf?
  • Re-Watches
    Wurde das Video mehrmals von der gleichen Person angeschaut?

YouTube belohnt demnach Content, der gut bei den Nutzer:innen ankommt und einfach weiterempfohlen werden kann. Warum? So bleiben User:innen länger auf der Plattform und rezipieren mehr Werbung – damit verdient das Videoportal schließlich Geld.

Wie funktioniert die Keyword-Recherche für YouTube?

Dass sich das Such- und Nutzungsverhalten bei YouTube und Google unterscheidet, schlägt sich auch bei der Keyword-Recherche nieder. Keywords, die mit SEO-Tools für Google als relevant identifiziert wurden, sollten nicht einfach eins zu eins auf YouTube übertragen werden.

Ein guter erster Anlaufpunkt für die Keyword-Recherche auf YouTube ist die Autosuggest-Funktion. Die automatische Vervollständigung der Suchanfrage gibt Aufschluss darüber, wonach Nutzer aktuell vermehrt suchen und welche Themenschwerpunkte ein Video bedienen sollte.

Auch ein Blick auf die SERP eines Keywords, für das man potenziell ranken möchte, lohnt sich. Wie sind die Titel und Videobeschreibungen der höchstplatzierten Videos aufgebaut? Welche Schlagwörter enthalten Sie? Welche Tags verwenden diese Videos?

Die kanalspezifischen Daten aus YouTube Analytics offenbaren zudem praktische Insights darüber, wie Nutzer Videos des Kanals bisher gefunden haben. Dieses Wissen lässt sich sehr gut für die Keyword-Recherche nutzen.

Darüber hinaus existieren auch für YouTube SEO extra Tools, die die Keyword-Suche einfacher gestalten. Einige davon sind in ihrer Basisversion sogar kostenlos nutzbar.

Wie wichtig ist der Videoinhalt?

Auch auf YouTube gilt: Content is King. Ein Video, das nicht zur Plattform oder der Zielgruppe passt, wird auch mit dem besten Titel und der besten Videobeschreibung der Welt nicht gut ranken. Aus diesem Grund sollte eine gute YouTube-SEO-Strategie, wie bereits erwähnt, auch die Content-Planung und -Erstellung mitdenken.

 

 

¹ YouTube Blog: You Know What’s Cool? A Billion Hours. 
² Onlinemarketing: Der YouTube-Boom: Zahlen & Analysen zur Videoplattform Nr. 1.
³ Briggsby: YouTube SEO Ranking Factor Study. 

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YouTube im B2B-Marketing | bvik


YouTube im B2B-Marketing: Videos für Zielgruppen sichtbar machen

Im bvik Blogbeitrag B2B-Guide: YouTube Videos für Zielgruppen sichtbar machen zeigen wir Ihnen anhand konkreter Tipps, worauf es bei YouTube SEO ankommt und wie B2B-Unternehmen von guten Rankings profitieren.

 

Omnichannel Glossar

Omnichannel

 

PIM, MDM, MAM, CMS, ECOM, SHOP, B2B, B2C und andere Schlagworte im Überblick

Die professionelle Kommunikation im Bereich Omnichannel-Marketing und Omnichannel-Commerce basiert auf einer fast verwirrenden Vielzahl an Begriffen und Abkürzungen. Viele davon sind jedoch nur Synonyme oder Begriffe unterschiedlicher Anbieter für ein und dieselben oder sehr ähnliche Konzepte, Technologien und Softwaredisziplinen.

Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick geben und die wichtigsten Begriffe für Sie einordnen und erklären.

Was ist Multichannel? Was ist Omnichannel?

Der Begriff „Omnichannel“ kann sowohl als Synonym für „Multichannel“ als auch für eine evolutionäre Weiterentwicklung des Konzepts von Multichannel verstanden werden. Multichannel heißt mehrere Kanäle im Marketing koordiniert zu steuern, Omnichannel ist das Konzept von der Berücksichtigung aller Kanäle in der Kommunikation mit Kunden, Interessenten, Partnern usw.

Im Commerce sind damit entsprechend mehrere (multi) oder alle (omni) Vertriebskanäle gemeint. Echter Omnichannel bindet neben dem Distanzhandel auch ggf. vorhandene stationäre Point-of-Sales mit ein und berücksichtigt Konzepte wie Click-and-Collect.

Was ist PIM? Was ist MDM?

PIM steht für „Product Information Management“ und hat sich mittlerweile als der Begriff für die umfassende und medienneutrale Verwaltung von Produktdaten, Produktinformationen bzw. Produkt-Content im weitesten Sinne durchgesetzt. Da viele Unternehmen die dafür vorgesehenen Systeme nicht nur für Produktdaten, sondern auch für andere Daten wie Kundendaten, Referenzdaten, Anwendungsdaten, Lieferantendaten usw. verwenden, hat sich der Begriff „Master Data Management“ (MDM) oder gar „Multi Domain Master Data Management“ (MDMDM) als Überbegriff für die zentrale und koordinierte Datenverwaltung etabliert. MDM ermöglicht neben der Vereinheitlichung auch eine entsprechende Vernetzung der Daten und hochwertigere Datenanalysen und -verwendungen.

PIM ist somit „MDM für Produkte.“ Einige PIM-Systeme können mittlerweile auch als MDM-Systeme bezeichnet werden, da sie das Thema Daten über alle Domains wie Kunden, Lieferanten, Referenzen usw. abdecken. Die Herausforderung besteht hier einerseits in der Einführung der entsprechenden technischen Systeme, vielmehr jedoch in der unternehmensübergreifenden Vereinheitlichung der entsprechenden Datenstrukturen, der Migration, Erfassung und Pflege der Daten. Dies trifft insbesondere für Großunternehmen mit entsprechender Breite an Daten verbunden mit internationalen Marktausprägungen zu.

Was ist MAM? Was ist DAM?

Media Asset Management“ (MAM) oder „Digital Asset Management“ (DAM) steht für die Archivierung, Kategorisierung, Verwaltung und Distribution von Dokumenten, Bildern, Videos usw. Dabei kann MAM/DAM als Modul in einem PIM/MDM-System integriert sein oder auch als Standalone-Software mit eigenem Anbietermarkt gesehen werden. Wichtig ist, dass Bilder und Dokumente für jeden Printkatalog, jede Website, jeden Online-Shop usw. notwendig sind und ein autarkes MAM deshalb mit vielen anderen Systemen integriert werden muss.

Was ist CMS? Was ist WCMS? Was ist ein Redaktionssystem?

Anders als bei den Begriffen, die eher für Themen oder Konzepte stehen, parallel aber auch für Softwaredisziplinen oder Softwareprodukte verwendet werden, steht und stand die Abkürzung CMS immer schon für „Content Management System„. Also für eine Software zur Erstellung, Freigabe, Übersetzung, Verwaltung und Pflege von Content.

Grundsätzlich umfasst dies noch nicht die Publikation der Inhalte. Allerdings wird CMS oft synonym zu „Web Content Management System“ (WCMS) verwendet, also für ein System speziell für Content zur Online-Publikation. Typischerweise beinhaltet ein WCMS auch die Ausgabe des Contents für Webseiten. Es ermöglicht also auch die Erstellung von Seitentemplates für Webpages, die Publikationsplanung auf der Zeitschiene, die Userverwaltung und ähnliches. Ein Redaktionssystem ist dagegen typischerweise ein CMS, das keine Module zur Publikation beinhaltet. Hier werden Inhalte oft derart medienneutral vorgehalten, dass sie nicht nur für die Online-Publikation, sondern auch für die Printpublikation verwendet werden können.

Insofern ist ein PIM auch ein CMS, und zwar in der Ausprägung als Redaktionssystem für Produktdaten. Im Zuge der Entwicklung zur Priorität des Kanals Online als „online first“ werden Printpublikationen jedoch zunehmend auch aus WCMS erstellt („Web-to-Print“), wobei für anspruchsvollere Printpublikationen nach wie vor spezifische Redaktionssysteme oder PIM-Systeme für Produktkataloge erforderlich sind.

Was ist ein TMS?

Als „Translation Management Systeme“ (TMS) werden Softwareprodukte bezeichnet, die speziell der effizienten Übersetzung von Texten dienen. Die Abkürzung TMS wird auch als „Translation Memory System“ aufgelöst. Es handelt sich bei beidem um denselben Ansatz: ganze Sätze oder Phrasen werden nur einmal übersetzt und dann gespeichert (Translation Memory). Wenn sie wiederauftauchen, müssen sie nicht erneut übertragen werden, stattdessen wird automatisch die bereits vorhandene Phase eingefügt. Mit künstlicher Intelligenz kann zudem durch die Analyse vorhandener Texte ermittelt werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Phrasen in entsprechender grammatikalischer Form aufeinander folgen. So kann bei Mehrdeutigkeiten, die an der besten passenden Phrase aufgerufen werden.

TMS hat auch noch die dritte Bedeutung „Terminology Management System„. Hierbei geht es darum sicherzustellen, dass für ein und denselben Gegenstand stets auch derselbe Begriff verwendet wird. Dieser Aspekt ist oft eine Teilfunktion eines Translation Management Systems. Insofern kann ein TMS ein TMS und ein TMS enthalten: ein Translation Management System, das mit einem Translation Memory System arbeitet und ein „Terminology Management System“ beinhaltet. Jede Form eines TMS kann mit Schnittstellen an ein PIM oder ein CMS angebunden oder sogar in dieses integriert werden.

Was ist ECOM? Was ist ein SHOP-System und wann spricht man von E-Commerce?

Lange Zeit hatte die wichtige Softwaredisziplin E-Commerce keine eigene Abkürzung. Man sprach von Shop-Systemen oder E-Commerce-Systemen. Erst in den letzten Jahren hat sich die Abkürzung ECOM für das Thema E-Commerce und auch die Software-Disziplin der Online-Shop-Systeme etabliert.

Was sind B2C-, B2B- und H2H-E-Commerce?

Nirgendwo wird das Thema B2B (Business-to-Business) versus B2C (Business-to-Consumer) kontroverser diskutiert als im Umfeld des E-Commerce. Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen B2C-E-Commerce und B2B-E-Commerce? Letzten Endes sammelt jeder Mensch erste Erfahrungen mit E-Commerce als „Consumer“ (Endverbraucher) d.h. im B2C-Bereich. Das dort bei Amazon, Zalando & Co. erlernte Verhalten wird natürlich mehr und mehr auch auf den B2B-Bereich übertragen, da viele Anwendungsfälle und die dazugehörige User-Experience gleich sind. Allerdings gibt es im B2B-Bereich mehr und speziellere Anwendungsfälle (Sammelbestellungen, Massenbestellungen, individuelle Preise, Rabatte usw.).

Aufgrund der vielen wesentlichen Gemeinsamkeiten gibt es auch das Konzept des Human-to-Human-Commerce (H2H). Dieses hat sich jedoch weniger durchgesetzt, da zwar an beiden Enden immer irgendwo Menschen agieren, aber die Interaktion des Käufers in der Regel an erster Stelle mit der entsprechenden Software stattfindet und keine direkte Relation zu einer Person „am anderen Ende“ mehr vorhanden ist (teils vollautomatisiertes Fulfillment).

Was bedeutet Content & Commerce?

Content & Commerce umfasst Inhalte (Content) und Shop (Commerce) in einer durchgängigen Oberfläche und Lösung – ohne Medienbrüche, ohne Wechsel, ohne zusätzlichen Login. Während bisher oft der Unternehmensauftritt (Corporate Website), die Produktdaten (Online-Katalog) und der Vertrieb (Webshop) getrennt realisiert wurden, oft genug sogar mit unterschiedlichen Designs und Webadressen, bietet Content & Commerce einen Markenauftritt samt Commerce aus einem Guss.

Auf einer Website finden sich markenbildende Unternehmensinhalte und Produktnews neben Produktinformationen und direkten Shop Funktionen. So wird die Customer Journey deutlich vereinfacht: bei wem kaufe ich, ist der Anbieter vertrauenswürdig, teilt er meine Werte (Corporate Content), was genau bietet er mir an Produkten an (Product Information) und wie kaufe ich die (Commerce). Hierbei müssen alle Disziplinen wie CMS, PIM, DAM und ECOM voll integriert werden.

Was ist die Customer Journey?

Die Customer Journey ist der Weg des potenziellen Kunden von der ersten Informationsaufnahme zum Unternehmen oder zu Produkten – über die Erweckung eines ersten Interesses bis hin zum ersten Kauf – und weiter zu Folgekäufen und Dienstleistungen aus dem After-Sales- und Service-Bereich mit dem Ziel der Kundenbindung und Kundenwertsteigerung. Auf der Customer Journey hat der (potenzielle) Kunde eine Vielzahl von Berührungspunkten zum Unternehmen und den Produkten bzw. zu Informationen über beide (Touch-Points).

Ziel ist es, die Customer Journey so zu gestalten, dass ein Interessent oder Kunde nie „verloren geht“, sondern ihn jede Information weiterführt zu einer weiteren Aktion („Call-to-Action“), die letzten Endes zum Kauf und nachfolgenden Kundenwertsteigerung führt. Um dies über die verschiedenen Kanäle nahtlos zu gestalten sind Omnichannel- und Content-&-Commerce-Lösungen erforderlich.

Was ist Fulfillment?

Unter Fulfillment versteht man sämtliche Prozesse, die nach dem Abschluss eines Vertrages anfallen, wie Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung, Versand, Tracking, Rechnungserstellung, Zahlungsabwicklung, Mahnwesen, Retouren-Management, Reparaturen, Service und Support. Selbstverständlich ist die professionelle Abwicklung dieser Aspekte ebenso wichtig für den Erfolg wie gutes Marketing & Sales. Eine professionelle E-Commerce- und Content-&-Commerce-Lösung unterstützt natürlich auch das Fulfillment optimal. Dies betrifft auf der Commerce-Seite z.B. die Statusinformation des Kunden im Online-Shop oder per E-Mail oder SMS wie auch ein komfortables Retouren-Management über den Webshop oder reichhaltige Support- und Service-Informationen auf der Content-Seite.

Was ist Click-and-Collect?

Click-and-Collect ist eine Verbindung von Distanzhandel und stationärem Handel. Typischerweise ist damit der Kauf oder die Reservierung eines Produkts im Webshop per E-Commerce gemeint (Click), wobei die Abholung im stationären Point-of-Sale stattfindet (Collect). Der Point-of-Sale ist üblicherweise eine Filiale des Unternehmens, das auch den dazugehörigen E-Commerce betreibt.

Gründe für Click-and-Collect können einerseits die Bequemlichkeit des Kunden sein, z.B. wenn für diesen die Zustellung per Post oder Spedition aufgrund von Abwesenheit unpassend ist. Oft sind es aber auch Eigenheiten der betreffenden Ware selbst, sei es, dass sie zum Versand weniger oder gar nicht geeignet ist wie bei Gefahrgütern oder dass sie ohne Einweisung nicht vertrieben werden soll oder, dass sie besonders wertvoll ist. Idealerweise werden bei Click-and-Collect die Verfügbarkeiten nicht nur im Online-Shop, sondern auch in den Filialen angezeigt, Objekte aus dem Zentrallager an Filialen versandt und Retouren über Filialen abgewickelt.

Wie spielt ein ERP und ein CRM hier mit?

ERPs bilden typischerweise die Stammdaten der Produkte ab, wie Produktnummern, Varianten, Preise, ergänzt um Bewegungsdaten wie Lagerbestände, Lieferzeiten und ähnliches. In der Regel sind auch Daten zu Kunden und Lieferanten hier erfasst. Weitere Kundendaten werden zudem oft im CRM ergänzt. Bei einer professionellen B2B- oder B2C-Content-&-Commerce-Lösung sind diese Systeme meist mit bidirektionalen Schnittstellen integriert. So werden beispielsweise kundenindividuelle Preise und Rabatte vom Online-Shop direkt aus dem ERP abgerufen und Warenkörbe an dieses übergeben, zugleich Daten z.B. über das Bestellvolumen an das CRM. Aus dem CRM wieder können Informationen über den Kunden kommen, die den Online-Shop veranlassen, dem Kunden bevorzugt bestimmte Angebote zu präsentieren.

 

Autor:

Alexander Pircher, Geschäftsführer infolox GmbH

 


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B2B-Customer-Journey

B2B-Customer-Journey

Neue Technologien und Innovationen verändern unseren Alltag. Dadurch wird es für Kunden immer einfacher, sich vor dem Kauf umfassend über das gewünschte Produkt oder Service zu informieren. Unternehmen müssen diese Veränderungen mittragen und verstehen, welche Faktoren die Kaufentscheidung beeinflussen. Die B2B-Customer-Journey rückt hierbei immer mehr in den Vordergrund. Doch was ist die B2B-Customer-Journey überhaupt und wie wird das Instrument in der Praxis eingesetzt?

Definition B2B-Customer-Journey

Die B2B-Customer-Journey zeigt den Weg, den ein Kunde durchläuft, bevor er sich für den Kauf eines Produkts entscheidet. Jede Kundenreise umfasst verschiedene Kontaktpunkte, die auf einer sogenannten Customer Journey Map visualisiert werden. Die Kundenreise kann wenige Minuten, Wochen oder auch Monate in Anspruch nehmen. Die Dauer der Customer Journey wird oftmals von den Kosten des Produkts beeinflusst, wobei hochpreisige Waren und Güter für gewöhnlich eine längere Customer Journey aufweisen. Je nach Unternehmen und Unternehmensausrichtung ist das Ziel der Customer Journey nicht immer ein erfolgreicher Verkaufsabschluss. So verwenden Marketer das Instrument beispielsweise auch für die Steigerung von Newsletter-Abonnements oder anderen Subscriptions.

Die Modelle der B2B-Customer-Journey

Im Online-Marketing unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Modellen der B2B-Customer-Journey. Dabei wird die Kundenreise in allen gängigen Varianten in verschiedene Phasen unterteilt. Die Anzahl der Phasen variiert je nach Ansatz und benötigter Granularität. Das klassische Modell unterscheidet die fünf nachstehenden Abschnitte:

  • Awareness (Interesse wecken)
  • Consideration (Interessent wägt ab, beschafft Informationen)
  • Conversion (Kaufentscheidung)
  • Retention (Erfahrungswerte sammeln)
  • Advocacy (Erfahrungen mit anderen Teilen)

Die erste Phase beschäftigt sich damit, das Interesse des Kunden zu wecken. Wurde der Kunde erfolgreich auf das Produkt oder Service aufmerksam gemacht, so startet die sogenannte Consideration-Phase. In diesem Stadium zieht der Kunde das Produkt in Erwägung und ist gleichzeitig auf der Suche nach weiteren Informationen. Die Phase der Conversion ist wiederum der Punkt, an dem sich der Kunde für den Kauf eines konkreten Produktes entscheidet. Die beiden weiteren Abschnitte beschäftigen sich damit, dass der Kunde Erfahrungswerte sammelt und seine Erkenntnisse mit anderen teilt.

Sehr bekannt ist auch das AIDA-Modell, welches jedoch nur aus vier Phasen besteht und weder Retention noch Advocacy umfasst. Hier steht AIDA für Attention, Interest, Desire, Action. 

Andere Ansätze beinhalten wiederum Elemente, die sowohl die Vor- als auch die Nachkaufphase in feinere Granularitätsstufen unterteilen.

Touchpoints

Unter Touchpoints versteht man sämtliche Kontaktpunkte, mit denen ein Kunde während seiner Kundenreise in Berührung kommt. Ziel des Online-Marketings ist es hierbei, sämtliche Touchpoints fortlaufend zu optimieren und so positiv wie möglich zu gestalten. Zu den Kontaktpunkten zählen sowohl Interaktionen, die durch das Unternehmen selbst angestoßen werden als auch Berührungspunkte, die passiv aus der Unternehmenskommunikation entstehen. Beliebte Touchpoints sind beispielsweise:

  • Bewertungsportale und Rezensionen
  • Webseite des Anbieters
  • Onlineshops von autorisierten Händlern
  • Podcasts
  • Videos
  • Events und Messen
  • Influencer
  • Newsletter
  • Produktproben
  • Suchmaschinen- und Display-Werbung
  • Soziale Medien (LinkedIn, Instagram, Facebook…)

Um die einzelnen Kontaktpunkte zu messen, kommen in der Praxis Web-Analyse-Tools wie Google Analytics zum Einsatz. Zusätzlich helfen QR-Codes oder Promotion-Codes bei Werbemaßnahmen in den sozialen Medien sowie bei Gebrauch von Flyern oder Apps dabei, wichtige Touchpoints zu identifizieren. Persönliche Empfehlungen innerhalb des Familien- oder Bekanntenkreises können wiederum durch spezielle Kundenempfehlungsprogramme, die beispielsweise Prämien oder Gutscheine in Aussicht stellen, erfasst und gemessen werden.

Grenzen und Probleme der B2B-Customer-Journey

Für Marketer ist es aufgrund der Datenflut oftmals schwierig herauszufinden, welcher Kontaktpunkt schlussendlich für die Kaufentscheidung verantwortlich war. Zudem müssen bei der Aufzeichnung der Touchpoints datenschutzrechtliche Vorgaben eingehalten werden. Gleichzeitig löschen viele Kunden ihre Cookies in regelmäßigen Abständen oder verwenden anonyme Surfoptionen, die eine Datenaufzeichnung verhindern. Eine zusätzliche Hürde ist der Offline-Bereich. Hier ist es schwieriger herauszufinden, wie oft ein Kunde ein Geschäft besucht hat oder wie häufig dieser mit klassischen Werbeanzeigen auf Litfaßsäule sowie mit Radio- und TV-Spots in Berührung gekommen ist.

Fazit

Die B2B-Customer-Journey ist ein wichtiger Bestandteil des B2B-Marketings. Die Erstellung einer Customer Journey Map hilft Marketern dabei, die Bedürfnisse der Zielgruppe besser zu verstehen und deren Verhalten detailliert nachzuvollziehen. So ist es möglich, Kontaktpunkte kanalübergreifend zu optimieren und ein positives Kauferlebnis zu schaffen. Perfekt umgesetzt, trägt die Aufzeichnung der Kundenreise dazu bei, die Conversion-Rate sowie die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern.